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1 | AMNOM, Umsiedlungsstab Untersteiermark, Ref. III, Bd. 1, (4 S.). |
2 | General der Flieger Helmuth Förster, Mititärbefehlshaber in Serbien vom 18. 4., 4. 6. 1941, Seine Nachfolger waren General der Flakartillerie Ludwig Schröder (4. 6.-17. 7. 1941) und General der Flieger Heinrich Dankelmann (17. 7.-20. 10. 1941). |
3 | SS-Brigadeführer Harald Turner, Leiter des Verwaltungsstabes beim Militärbefehlshaber in Serbien. |
4 | Dr. Wilhelm Fuchs, Chef der Einsatzgruppe der Sicherheitspolizei und des SD für Jugoslawien in Beograd. |
5 | Dr. Georg Kiesel, Kriegsverwaltungsrat im Verwaltungsstabe des Militärbefehlshabers in Serbien. |
6 | Dr. Seefeldner, Kriegsverwaltungsrat im Verwaltungsstabe des Militärbefehlshabers in Serbien. |
7 | Dr. Ernst Weinmann, Referent für Umsiedlungswesen beim Militärbefehlshaber in Serbien. |
8 | Siehe Dok. Nr. 72. |
9 | Vermutlich Arthur Lorenz von der VoMi. |
10 | Paraphe vom Dr. Ernst Weinmann. |
Abschrift.
Aktenvermerk
Betr.: Besprechung mit dem Militärbefehlshaber über Fragen der Umsiedlung am 21. 5. 1941 vormittags 11 Uhr.
Anwesend waren folgende Personen:
General der Flieger Förster[2]
Staatsrat Dr. Turner[3]
SS-Standartenfiihrer Dr. Fuchs[4]
Kriegsverwaltungsrat Kiessel[5]
Kriegsverwaltungsrat Seefelder[6]
SS-Sturmbannführer Dr. Weinmann[7]
Zunächst wurde von Staatsrat Dr. Turner die Frage eines Auffanglagers für die Umsiedlung, über die in einer Vorbesprechung keine Einigung erzielt werden konnte, aufgeworfen. Staatsrat Dr. Turner spricht sich gegen die Schaffung eines Auffanglagers aus, da er befürchtet, dass unter Umständen sonst die Leute hier in Belgrad hängen bleiben würden. Er vertritt den Standpunkt, dass es durchaus möglich wäre, zumindest bei Beginn der Umsiedlung die Züge in Belgrad gleich umzuladen, da genügend Leerwagenmaterial zur Verfügung stände.
Demgegenüber vertritt Kriegsverwaltungsrat Kiessel hartnäckig den Standpunkt, dass seiner Ansicht nach ohne Auffanglager die Umsiedlung nicht durchgeführt werden könnte. Er führt hauptsächlich einige Eventualfälle an und wünscht, dass das frühere Umsiedlerlager der Bessarabiendeutschen an der Sawemündung wieder ausgebaut wird. General Förster vertritt ebenfalls den Standpunkt, dass irgend eine Möglichkeit zur vorübergehenden Unterbringung geschaffen werden müsse. Seine Forderungen sind: Schaffung einer, wenn auch primitiven Schlafmöglichkeit, Errichtung einer Gemeinschaftsküche und Schaffung einer Waschgelegenheit.
An zweiter Stelle wird die Frage des Beginnes der Umsiedlung besprochen Staatsrat Dr. Turner vertritt die Ansicht, dass die bis jetzt vorhandenen Unterlagen völlig ungenügend seien und dass er keine Möglichkeit sieht, auf ihnen aufzubauen. Dr. Fuchs soll zunächst genaue Unterlagen beschaffen Es genüge nicht einfach willkürlich die Zahl der Umsiedler einzelner Berufsgruppen in Prozentsätzen auszudrücken, sondern es müsse aufgegliedert werden nach Alter, Geschlecht usw. In der Aufgliederung lehnt man sich zweckmässigerweise an die bisherigen Umsiedlungen an und führt getrennt auf: Verheiratete, Kinder bis zu 1 Jahr, Kinder von 1 bis 5 Jahren, Kinder von 5 bis 15 Jahren und Ledige. Nach Ansicht von Staatsrat Dr. Turner wird auch die Unterbringung der Pfarrer und Mönche Schwierigkeiten machen, da es sich bei den Slowenen um Angehörige der röm. katholischen Glaubensgemeinschaft handelt. Es ist anzunehmen, dass die ortodoxen Klöster sich weigern werden, diese aufzunehmen. General Förster vetritt in der Aussprache den Standpunkt, dass man auch ohne die genannten Unterlagen mit gewissen Vorarbeiten beginnen könne. Vor allem sei wichtig, dass man sich jetzt mit den serbischen Behörden, bezw. mit dem von ihnen gebildeten Umsiedlungsausschuss ins Benehmen setzt. Es sei mit ihnen in erster Linie zu klären, wo die Möglichkeit zur Erstellung von Barackendörfern besteht und in welchen Orten anderweitig Slowenen untergebracht werden können. Ferner sei Klarheit über das Aufbringen der Verpflegungskosten zu schaffen. Allerdings sei es dann wichtig, dass von deutscher Seite dem serbischen Umsiedlungsausschuss auch genaue Angaben über den Zeitpunkt der Umsiedlung und über die Zahl der Transporte gemacht werden können.
Im Anschluss daran trägt Staatsrat Dr. Turner dem General folgende Wünsche vor:
Nach einer kurzen Aussprache stellt General Förster abschliessend folgendes fest:
Die Frage der Betreuung der gesamten Umsiedlung entschied General Förster dahingehend, dass dies Angelegenheit der serbischen und slowenischen Bevölkerung sei. Das Zug-Begleitpersonal, die erforderlichen Ürzte usw. sollen aus den Reihen der Slowenen selbst, bezw, aus der serbischen Bevölkerung genommen werden.
Weiterhin erklärte er sich bereit, die ersten Transporte noch im Laufe des Monats Juni aufzunehmen.
R. W.[10]
SS-Sturmbannführer
Belgrad, den 22. Mai 1941
Dr. W/Le
1. Vorlage Staf.
2. ZdA. Umsiedlung der Slowenen.
F. d. R. d. A.
Pichler
Kanzleiangestellte.
1 | AMNOM, Umsiedlungsstab Untersteiermark, Ref. III, Bd. 1, (4 S.). |
2 | General der Flieger Helmuth Förster, Mititärbefehlshaber in Serbien vom 18. 4., 4. 6. 1941, Seine Nachfolger waren General der Flakartillerie Ludwig Schröder (4. 6.-17. 7. 1941) und General der Flieger Heinrich Dankelmann (17. 7.-20. 10. 1941). |
3 | SS-Brigadeführer Harald Turner, Leiter des Verwaltungsstabes beim Militärbefehlshaber in Serbien. |
4 | Dr. Wilhelm Fuchs, Chef der Einsatzgruppe der Sicherheitspolizei und des SD für Jugoslawien in Beograd. |
5 | Dr. Georg Kiesel, Kriegsverwaltungsrat im Verwaltungsstabe des Militärbefehlshabers in Serbien. |
6 | Dr. Seefeldner, Kriegsverwaltungsrat im Verwaltungsstabe des Militärbefehlshabers in Serbien. |
7 | Dr. Ernst Weinmann, Referent für Umsiedlungswesen beim Militärbefehlshaber in Serbien. |
8 | Siehe Dok. Nr. 72. |
9 | Vermutlich Arthur Lorenz von der VoMi. |
10 | Paraphe vom Dr. Ernst Weinmann. |