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Übersicht über die Denkschriften zur Frage von Grenzberichtigungen an der deutsch-jugoslawischen Grenze[1]

1
PA AA Bonn, Pol. XII, Bd. 7, (5 S.).
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Nach vorliegenden Angaben wurden drei Denkschriften über die Grenzberichtigung in Slowenien beim Reichsaussenminister J. v. Ribbentrop am 9. August 1940 behandelt. Die vierte Denkschrift über die politischen Bezirke Radmannsdorf, Krainburg und Stein wurde jedoch erst um 8. September 1940 erörtert. Alle 4 Denkschriften wurden dann dem Referat für die Friedensfragen in der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes zugeleitet. (Ebda).
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Siehe Dok. Nr. 1, Anm. 3.
4
Siehe Dok. Nr. 3.
5
Siehe Dok. Nr. 5.
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Leiter des Referates Friedensfragen bei der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes.

Denkschriften zur Frage von Grenzberichtigungen
an der deutsch - jugoslawischen Grenze.[2]

  1. Vorverlegen der Südgrenze der Steiermark und teilweise Kärntens bis zur Save und Sotla (alte steierische Landesgrenze)
    (Anregung von Gauleiter Uiberreither Steiermark vom 11. 7. 1940 an R.A.M.).
  2. Vorverlegen der Südgrenze der Steiermark und teilweise Kärntens von Steineralpen über Tüffererzug (nördlich der Save)
    (Anregung von Gauleiter Uiberreither Steiermark -- vom 11. 7. 1940. An R. A. M.).
  3. Vorverlegen der Südgrenze der Steiermark und teilweise Kärntens von Karawanken entlang dem Weitensteinerzug
    (Anregung von Gauleiter Uiberreither Steiermark vom 11. 7. 1940 an R. A. M.).[3]

    Anlage A
  4. Angliederung des Dreiecks von Assling an Kärnten
    (Anregung der Gauleitung Kärnten vom 29. 7. 1940 an R. A. M.).

    Anlage B
  5. Angliederung des Miesstales an Kärnten
    (Anregung der Gauleitung Kärnten, SS-Obersturmbannführer Maier-Kaibitsch vom 8. 7. 1940 an R. A. M.). [4]

    Anlage C
  6. Angliederung der ehemaligen Bezirkshauptmannschaften Radmannsdorf, Krainburg und Stein und des Seelands an Kärnten
    (Anregung des Gaugrenzlandamtes (Maier-Kaibitsch) der Gauleitung Kärnten vom 3. 9. 1940,)[5]

    Anlage D

Zu 1--6 eine Mappe Karten und statistisches Material über Jugoslawien und slowenisches antideutsches Propagandamaterial.

Berlin, den 25. September 1940.
Hohenthal [6]

Vorschlag des Gauleiters Uiberreither (Steiermark)
für neue Grenzziehung an der Grenze der Gaue Steiermark
und Kärnten gegen Jugoslawien.

Ziel des Vorschlages:

Durch Gewaltfrieden von St. Germain ist nahezu ein Drittel der Steiermark an Südslawien gelangt. Jahrhunderte altes Reichsland gegen Willen seiner deutschen und windischen Bevölkerung vom geschlossenen deutschen Lebensraum abgetrennt. Innerösterreichisches Verkehrsdreieck Bruck--Marburg-- Villach ist zerschnitten. Einzige Talverbindung zwischen den Gauen Steiermark und Kärnten unterbrochen.

Unter den vorgeschlagenen 3 Möglichkeiten einer neuen Grenzziehung erscheint am geeignetsten der Vorschlag einer Fortsetzung der Karawanken im Weitensteinerzug in westöstlicher Richtung auf die alte steirische Landesgrenze.

Für die in der Karte von Steiermark 1 : 600 000 mit den Buchstaben A, B und C bezeichneten Gebieten sind auf Grund der jugoslawischen Volkszählungen 1921 und 1931 die aus der Anlage ersichtlichen statistischen Zahlen festgestellt worden.

Berlin, den 10. September 1940.
Hohenthal

Vorschlag der Gauleitung Kärnten (Grenzlandamt)
betr. das Miesstal.

Ziel des Vorschlages:

Angliederung des Miesstales an den Reichsgau Kärnten.

Gründe: Immer zu Kärnten gehörig. Durch Gewaltfrieden von St. Germain abgetrennt und Jugoslawien einverleibt. Auch hier ist durch Unterbrechung des innerösterreichischen Verkehrsdreiecks (hier Bahnlinie Klagenfurt--Marburg) die Eisenbahnverbindung von Klagenfurt zur Kreisstadt Wolfsberg auf direkten Wege nur über südslawisches Gebiet möglich.

Das Miesstal gehört infolge seiner natürlichen Abgegrenztheit zu Kärnten, mit dem es von jeher auf das engste wirtschaftlich verbunden war.

Grösse:ca. 360 qkm
Einwohnerzahl:ca. 20 000
Sprachzugehörigkeit:Deutsch und Windisch.

Berlin, den 10. September 1940.
Hohenthal

Vorschlag der Gauleitung Kärnten
betr. das Dreieck von Assling.

Ziel des Vorschlags:

Beseitigung der verkehrs- und zolltechnischen Schranken im Asslinger Dreieck, die den Durchgangsverkehr Triest--Salzburg--München bezw. Berlin; sowie Triest--Klagenfurt--Prag--Berlin; Triest--Klagenfurt-- Wien--Berlin behindern.

Begründung: Grosse Zunahme des Warenverkehrs zwischen dem Reich und der Adria (Triest) nach Kriegsende. Bereits auf Pariser Friedenskonferenz verlangten Italiener, dass die hier in Frage stehende Wocheiner- und Karawankenbahn unmittelbar von italienischem auf österreichisches Gebiet führen solle.

Grösse des Dreiecks:ca.1000 qkm
Einwohnerschaft:ca. 33 000
Sprachzugehörigkeit:Slowenisch.

Berlin, den 10. September 1940
Hohenthal

Fläche und Bevölkerung auf Grund der jugoslawischen Volkszählungen 1921 und 1931.

NB: Sämtliche Zahlen stellen nur Annäherungswerte dar, weil der Gebietsumfang auf Grund der vorliegenden Karte nur geschätzt werden konnte.

1
PA AA Bonn, Pol. XII, Bd. 7, (5 S.).
2
Nach vorliegenden Angaben wurden drei Denkschriften über die Grenzberichtigung in Slowenien beim Reichsaussenminister J. v. Ribbentrop am 9. August 1940 behandelt. Die vierte Denkschrift über die politischen Bezirke Radmannsdorf, Krainburg und Stein wurde jedoch erst um 8. September 1940 erörtert. Alle 4 Denkschriften wurden dann dem Referat für die Friedensfragen in der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes zugeleitet. (Ebda).
3
Siehe Dok. Nr. 1, Anm. 3.
4
Siehe Dok. Nr. 3.
5
Siehe Dok. Nr. 5.
6
Leiter des Referates Friedensfragen bei der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes.

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