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Dokument 49  >

Vermerk des Auswärtigen Amtes über die Aussiedlung von Slowenen[1]

1
PA AA Bonn, Büro des Staatssekretärs - Ungarn, Bd. 4, 103635, (1 S.). Mf. aus NAW, T-120, R-93.
2
Siehe Dok. Nr. 27 u. 48.
3
Dr. Ferdinand Goeken, Referent in Abteilung Deutschland im Auswärtigen Amte in Berlin, machte am 28. April 1941 folgende Aufzeichnung: »Wie ich höre, ist vom Chef der Sicherheitspolizei und des SD auf Dienstag, den 6. Mai, vormittags 10.30 Uhr, eine Sitzung nach Marburg a. d. Drau einberufen worden, die sich gemäss einem Befehl des Führers mit der Frage der Aussiedlung von etwa 260.000 Slowenen aus der Untersteiermark, und zwar aus einem Gebiet von 20 km Breite längs der Grenze des Bezirks des Chefs der Zivilverwaltung, nach Serbien befassen soll. Den Vorsitz hat Reichsstatthalter und Gauleiter Uiberreither als Chef der Zivilverwaltung. Beteiligt sind der Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums, die Volksdeutsche Mittelstelle, das Reichsministerium des Innern, das Reichswirtschafts- und Reichsverkehrsministerium. Soweit bekannt, sind u. a. das Auswärtige Amt und der Beauftragte für den Vierjahresplan zu der Sitzung nicht eingeladen worden.« (PA AA Bonn, Inland IIg, Nr. 251 - Volkstumsfragen, Bd. 1, E 297847).
4
Siehe das Fernschreiben des OKW/Abt. L an das Auswärtige Amt vom 3. 5. 1941 über die Absicht der ungarischen Regierung etwa 150.000 Serben aus Bačka nach Serbien auszusiedeln. »Der Mil. Bef. hat die Genehmigung hierzu versagt, weil die Ernährungslage in seinem Betehlsbereich keinen weiteren Zuzug gestattet und die Möglichkeit einer sofortigen Unterbringung im altserbischen Raum nicht gegeben ist.« (PA AA Bonn, Büro des Staatssekretärs - Ungarn, Bd. 4, 153218, Mf. aus NAW, T-120, R-93).
5
Siehe Dok. Nr. 50 u. 51.
6
Dr. Ernst Freiherr von Weizsäcker, Staatssekretär im Auswärtigen Amt in Berlin.

St.-S. Nr. 325

Berlin, den 9. Mai 1941.

Zu einer zum 6. Mai einberufenen Sitzung in Marburg,[2] betreffend die Abschiebung von 260 000 Slowenen nach Alt-Serbien, war das Auswärtige Amt nicht eingeladen.[3] Um seine Gesichtspunkte dabei geltend zu machen, ist drahtlich zur Geltung gebracht worden, dass der Ungarischen Regierung unmittelbar vorher nahegelegt worden sei, mit der Abschiebung von 150 000 Serben aus der Batschka nach Alt-Serbien noch zu warten. Unter diesen Umständen wäre es erwünscht, wenn die Abschiebung der erwähnten Slowenen nicht sofort in die Erscheinung trete. Eine sofortige Abschiebung dieser Slowenen ist auf der Sitzung in Marburg gar nicht beschlossen worden, vielmehr ist auf Grund der von militärischer Seite für erforderlich gehaltenen Vorbereitungsmassnahmen Anfang Juli als Aussiedlungstermin in Aussicht genommen worden. Das Auswärtige Amt hat diesem Termin zugestimmt. Die Besorgnis wegen einer ungarischen Berufung besteht bei diesen Termin nicht mehr.[4] Zwischen dem Auswärtigen Amt und den anderen beteiligten Stellen besteht somit ein volles Einvernehmen. Von einer Behinderung der befohlenen Aktion seitens des Auswärtigen Amtes ist keine Rede.[5]

Hiermit
dem Herrn Reichsaussenminister.

(gez.) Weizsäcker[6]

1
PA AA Bonn, Büro des Staatssekretärs - Ungarn, Bd. 4, 103635, (1 S.). Mf. aus NAW, T-120, R-93.
2
Siehe Dok. Nr. 27 u. 48.
3
Dr. Ferdinand Goeken, Referent in Abteilung Deutschland im Auswärtigen Amte in Berlin, machte am 28. April 1941 folgende Aufzeichnung: »Wie ich höre, ist vom Chef der Sicherheitspolizei und des SD auf Dienstag, den 6. Mai, vormittags 10.30 Uhr, eine Sitzung nach Marburg a. d. Drau einberufen worden, die sich gemäss einem Befehl des Führers mit der Frage der Aussiedlung von etwa 260.000 Slowenen aus der Untersteiermark, und zwar aus einem Gebiet von 20 km Breite längs der Grenze des Bezirks des Chefs der Zivilverwaltung, nach Serbien befassen soll. Den Vorsitz hat Reichsstatthalter und Gauleiter Uiberreither als Chef der Zivilverwaltung. Beteiligt sind der Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums, die Volksdeutsche Mittelstelle, das Reichsministerium des Innern, das Reichswirtschafts- und Reichsverkehrsministerium. Soweit bekannt, sind u. a. das Auswärtige Amt und der Beauftragte für den Vierjahresplan zu der Sitzung nicht eingeladen worden.« (PA AA Bonn, Inland IIg, Nr. 251 - Volkstumsfragen, Bd. 1, E 297847).
4
Siehe das Fernschreiben des OKW/Abt. L an das Auswärtige Amt vom 3. 5. 1941 über die Absicht der ungarischen Regierung etwa 150.000 Serben aus Bačka nach Serbien auszusiedeln. »Der Mil. Bef. hat die Genehmigung hierzu versagt, weil die Ernährungslage in seinem Betehlsbereich keinen weiteren Zuzug gestattet und die Möglichkeit einer sofortigen Unterbringung im altserbischen Raum nicht gegeben ist.« (PA AA Bonn, Büro des Staatssekretärs - Ungarn, Bd. 4, 153218, Mf. aus NAW, T-120, R-93).
5
Siehe Dok. Nr. 50 u. 51.
6
Dr. Ernst Freiherr von Weizsäcker, Staatssekretär im Auswärtigen Amt in Berlin.

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