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Dokument 284  >

Vermerk des Stabshauptamtes des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums über die Ansiedlung von ausgesiedelten Slowenen in Polen[1]

1
BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/968, (2 S.). Der Vermerk stammt vom Leiter des Amtes I (Menscheneinsatz) im Stabshauptamt des RKFDV, SS-Sturmbannführer Dr. Günther Stier.
2
Siehe Dok. Nr. 276 u. 279.
3
Siehe Dok. Nr. 299.
4
Diese Feststellung ist irrig. Die ausgesiedelten Slowenen, die als Landarbeiter eingesetzt waren, fühlten sich wohl besser als diejenigen, die noch in den Lagern der VoMi lebten. Sie meinten auch, es sei besser ein Landarbeiter zu sein als ein Ansiedler auf dem Hofe eines ausgesiedelten Polen. Nur in diesem Sinne könnte man von Zufriedenheit sprechen, in Wahrheit wollten aber fast alle nach Slowenien heimkehren. Siehe Dok. Nr. 294.
5
Siehe Dok. Nr. 286.

I-1/7 GG 7 Dr. St/Ha

Berlin, den 14. 12. 1942.

Zum Vortrag bei Reichsführer-SS.

Betrifft: Ansiedlung der eindeutschungsfähigen Slowenen.[2]

Reichsführer-SS hat angeordnet, dass SS-Gruppenführer Globocnik im unmittelbaren Zusammenwirken mit Gauleiter Rainer und SS-Gruppenführer Rösener die Ansiedlung von eindeutschungsfähigen Slowenen durchzuführen hat. Die 8000 bereits eingesetzten eindeutschungsfähigen Slowenen stammen aus der Untersteiermark. Sie können nur durch das Stabshauptamt mit Hilfe der Höheren SS- und Polizeiführer erfasst werden. 800 eindeutschungsfähige Slowenen befinden sich in Litzmannstadt zur Ansiedlung in Lublin.[3] Die noch in Lagern befindlichen 2200 sind zum Ansatz im Osten nicht geeignet, da sie nur beschränkt einsatzfähig sind.

Auf Grund der neuesten Richtlinien von Reichsführer-SS hat das Rasse- und Siedlungs-Hauptamt eine nochmalige Durchsiebung der nicht eindeutschungsfähigen Slowenen angeordnet, mit dem Ziel, diejenigen mit der rassischen Wertungsnote III + in das Eindeutschungsverfahren einzubeziehen. Dadurch werden etwa 5000 Slowenen als eindeutschungsfähig erklärt werden, die sofort zur Ansiedlung in Lublin bereitgestellt werden könnten, da sie sich nur im vorübergehenden Arbeitseinsatz befinden. Einige hundert von diesen können sofort zur Ansiedlung überstellt werden.

Die 8000 eingesetzten Slowenen sind auf Grund von Jahresverträgen endgültig in Arbeit und Wohnung eingewiesen und unterstehen einer besonderen Betreuung. Die in der Landwirtschaft Eingesetzten haben sehr gute Landarbeiterstellen und RM 600.- Zuschuss für Arbeitskleidung, Möbel und eigenes Vieh erhalten. Soweit es sich nicht um grössere Bauern handelt, sind sie mit ihrer landwirtschaftlichen Lage im allgemeinen zufrieden.[4] Die noch nicht eingesetzten, zur Ansiedlung nach Lublin abtransportierten Slowenen haben erklärt, dass sie lieber im Altreich geblieben wären. Schon bei der Aussiedlung bestand eine Abneigung gegen die Ansiedlung im Osten.

Es wird vorgeschlagen, im Interesse der Stimmung bei den Slowenen und des Arbeitseinsatzes nur diejenigen zur Ansiedlung im Osten zu überstehen, die mit ihrem Einsatz nicht zufrieden sind.

Im Einvernehmen mit dem Reichssicherheitshauptamt wird vorgeschlagen, dass die Slowenen so angesiedelt werden, dass auf 10 angesiedelte Deutsche nicht mehr als ein eindeutschungsfähiger Slowene entfällt, um die Eindeutschung sicherzustellen.[5]

1
BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/968, (2 S.). Der Vermerk stammt vom Leiter des Amtes I (Menscheneinsatz) im Stabshauptamt des RKFDV, SS-Sturmbannführer Dr. Günther Stier.
2
Siehe Dok. Nr. 276 u. 279.
3
Siehe Dok. Nr. 299.
4
Diese Feststellung ist irrig. Die ausgesiedelten Slowenen, die als Landarbeiter eingesetzt waren, fühlten sich wohl besser als diejenigen, die noch in den Lagern der VoMi lebten. Sie meinten auch, es sei besser ein Landarbeiter zu sein als ein Ansiedler auf dem Hofe eines ausgesiedelten Polen. Nur in diesem Sinne könnte man von Zufriedenheit sprechen, in Wahrheit wollten aber fast alle nach Slowenien heimkehren. Siehe Dok. Nr. 294.
5
Siehe Dok. Nr. 286.

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