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Dokument 258  >

Vermerk des Stabshauptamtes des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums über die Lage in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains[1]

1
-BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/900; Mf. aus NAW, T-580, R-757, (2 S.).
2
SS-Untersturmführer Konrad Nimpfer, Leiter der Hauptabteilung II (Planung) der Dienststelle des Beauftragten des RKFDV in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.
3
Dr. Herbert Friedl, der stellvertretende Leiter der Dienststelle des Beauftragten des RKFDV in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.
4
Siehe »Vermerk über die Reise nach Südsteiermark und Oberkrain vom 16. - 25. Juni 1942« von J. Umlauf vom Stabshauptamte des RKFDV in Berlin. Siehe auch Dok. Nr. 121, Anm. 5.
5
SS-Standartentührer und Oberst der Polizei Dr. Walther Blume.
6
Dienststelle des Beauftragten des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.
7
Siehe Dok. Nr. 263.
8
Siehe Dok. Nr. 153.
9
Siehe Dok. Nr. 199 u. 221.
10
Architekt Schlegel.
11
Josef Umlauf, Referent im Amte Planung und Boden des Stabshauptamtes des RKFDV in

V e r m e r k

Vertraulich

Betrifft: Oberkrain.

Im Anschluss an meinen Urlaub in Veldes hatte ich Gelegenheit, mich durch Besprechungen mit Regierungsrat Nimpfer[2] am 8. 9. und mit Landrat Friedel[3] am 9. 9. 1942 über den Fortgang der Entwicklung in Oberkrain seit meiner Dienstreise im Juni ds. Js. zu unterrichten.[4]

  1. Die grundsätzliche Entscheidung des Gauleiters über die volkspolitische Behandlung der Slowenen liegt noch immer nicht vor. Eine wesentliche Ünderung gegenüber meinem Bericht vom Juni ds. Js. ist daher nicht eingetreten, auch nicht im Bezug auf die Planungsarbeiten. Um endlich eine Stellungnahme des Gauleiters herbeizuführen, sind ihm nunmehr von den folgenden Dienststellen schriftliche Vorlagen gemacht worden:

    NSDAP (Kreisleiter)
    Propagandaamt
    Befehlshaber der Sicherheitspolizei[5]
    Rk. f. d. F. d. V.[6]

    Die Partei und der Leiter der Sicherheitspolizei befürworten eine allmähliche Eindeutschung der gesamten slowenischen Bevölkerung, den Verzicht auf Aus- und Ansiedlung, die Abgabe einer Erklärung des Gauleiters über die Beendigung der ausserordentlichen Massnahmen und die Verleihung der deutschen Staatsbürgerschaft auf Widerruf an die gesamte anwesende slowenische Bevölkerung,[7] ähnlich wie dies in Südsteiermark geschehen ist.[8]

    Die Dienststelle des RKF. weist demgegenüber in ihrem Bericht darauf hin dass bei der Annahme dieser Vorschläge eine Neuordnung des Gebietes[9] und eine aktive Siedlungspolitik unmöglich wäre und warnt davor, aus augenblicklichen Schwierigkeiten heraus, sich den Weg zu einer Neuordnung und wirklichen Eindeutschung zu verbauen. Sie befürwortet dagegen eine möglichst kurzfristige Durchführung der Aussiedlung eines Teiles der Slowenenbevölkerung, die Ansiedlung einer deutschen Führungsschicht durch Besetzung aller Schlüsselstellungen mit Deutschen und die Durchführung der erforderlichen Massnahmen für eine Neuordnung in Landwirtschaft und Gewerbe in solchem Umfang, dass eine sichere Ausgangsstellung für die weitere allmähliche Eindeutschung der verbliebenen Slowenen gewährleistet ist.

    Aufgrund dieser schriftlichen Vorlagen wird nunmehr erwartet, dass entweder der Gauleiter selbst eine Entscheidung trifft, oder dass er die Angelegenheit dem Reichsführer-SS zur Entscheidung vorlegt.

  2. Der Gauleiter soll nach Mitteilung von Dr. Friedel der Beauftragung des Landesplaners Schlegel[10] mit der Wahrnehmung der planerischen Belange des RKF zugestimmt haben. Da in Berlin hierüber noch nichts bekannt ist, wird Dr. Friedel eine schriftliche Mitteilung veranlassen.
  3. Regierungsrat Nimpfer befasst sich zurzeit mit Vorschlägen für die Neuordnung der Dorfgemarkungen und für die Ausweisung von Hauptdorfbereichen.
  4. Sowohl Regierungsrat Nimpfer wie Dr. Friedel äusserten im Laufe der Besprechungen, dass sie ihr dortiges Arbeitsgebiet verlassen möchten, wenn nicht in Kürze klare Voraussetzungen für eine aufbauende Arbeit geschaffen werden.

Umlauf[11]

den 19. 9. 1942

1
-BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/900; Mf. aus NAW, T-580, R-757, (2 S.).
2
SS-Untersturmführer Konrad Nimpfer, Leiter der Hauptabteilung II (Planung) der Dienststelle des Beauftragten des RKFDV in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.
3
Dr. Herbert Friedl, der stellvertretende Leiter der Dienststelle des Beauftragten des RKFDV in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.
4
Siehe »Vermerk über die Reise nach Südsteiermark und Oberkrain vom 16. - 25. Juni 1942« von J. Umlauf vom Stabshauptamte des RKFDV in Berlin. Siehe auch Dok. Nr. 121, Anm. 5.
5
SS-Standartentührer und Oberst der Polizei Dr. Walther Blume.
6
Dienststelle des Beauftragten des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.
7
Siehe Dok. Nr. 263.
8
Siehe Dok. Nr. 153.
9
Siehe Dok. Nr. 199 u. 221.
10
Architekt Schlegel.
11
Josef Umlauf, Referent im Amte Planung und Boden des Stabshauptamtes des RKFDV in

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