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Dokument 250  >

Brief des Höheren SS- und Polizeiführers im Wehrkreis XVIII über die Aktion »Enzian« gegen die Widerstandsbewegung darunter Trennung der Kinder von den Eltern[1]

1
BA Koblenz, RuSHA, NS 2/81, (4 S.).
2
Teile des Briefes, die sich nicht auf das Hauptthema beziehen, wurden ausgelassen.
3
Siehe Dok. Nr. 230, Anm. 2 u. Dok. Nr. 256, Anm. 2.
4
Siehe Dok. Nr. 251, 256, 266, 269 u. 295.
5
SS-Sturmbannführer Heinrich Obersteiner, der Beauftragte für das Rasse- und Siedlungswesen beim Höheren SS- und Polizeiführer im Wehrkreis XVIII in Salzburg.
6
SS-Hauptssturmführer Georg Rödel.
7
SS-Untersturmführer Dr. Köhl.
8
Teile des Briefes, die nicht das Hauptthema betreffen, werden hier nicht wiedergegeben.

Der Führer
des SS-Oberabschnitts Alpenland
Kapitelplatz 2, Schliessfach 146
und Höhere SS- und Polizeiführer
SS Tel. Nr. 2633-34
Pol. Tel. Nr. 1300, Klappe 50s

Salzburg 1, 8. August 1942

Betr.: R. u. S.-Arbeit im Bereich des Oberabschnitts Alpenland

An den
Chef des Rasse- und Siedlungshauptamtes-
SS-Gruppenführer Hofmann
Berlin

ein lieber Otto!

[......][2]

Die bei der Aktion »Enzian« in Oberkrain und Untersteiermark[3] anfallenden R. u. S.-Arbeiten musste ich wegen der grossen Dringlichkeit ohne vorherige Fühlungnahme mit Dir starten lassen. Auf Anordnung des Reichsführers ist das Unternehmen »Enzian« eine Sofortaktion. (Die wesentliche Aufgabe besteht darin, sämtliche Aufständischen und die freiwillig oder gezwungen mit diesen in Verbindung stehenden Personen samt Familien festzunehmen. Die Familien werden rassisch gewertet und die Kinder nach Aburteilung der Eltern diesen weggenommen.

Die Kinder sollen ins Altreich gebracht und vom Reichsführer nach noch ausstehenden Weisungen betreut werden. Wahrscheinlich wird der Lebensborn die Vormundschaft und Betreuung übernehmen.[4]

Praktisch kommt diese Aktion einer Gesamtüberprüfung der in den genannten Gebieten ansässigen Bevölkerung gleich, die fast sämtlichst entweder freiwillig oder gezwungen mit den Aufständischen in Verbindung steht. Die Beurteilung der Familien muss vor dem Untersuchungsverfahren durchgeführt werden.

Zur Vorbereitung der Aktion habe ich Obersteiner[5] nach Veldes geschickt. Er hat mit den zuständigen Stellen die nötigen Vorbereitungen getroffen. Daraufhin konnte Rödel[6] am 25. 7. mit der Überprüfung beginnen.

Rödel musste sofort in Oberkrain anfangen. Köhl[7] hatte bereits festgelegte Termine wahrzunehmen, die nicht mehr abgesagt werden konnten. Durch diese Lage war die sofortige Abkommandierung Köhls nicht möglich.

Die Aktion wird voraussichtlich mehrere Monate dauern.

[.....][8]

Ich bin mit
Heil Hitler!

Dein
Erwin Rösener

1
BA Koblenz, RuSHA, NS 2/81, (4 S.).
2
Teile des Briefes, die sich nicht auf das Hauptthema beziehen, wurden ausgelassen.
3
Siehe Dok. Nr. 230, Anm. 2 u. Dok. Nr. 256, Anm. 2.
4
Siehe Dok. Nr. 251, 256, 266, 269 u. 295.
5
SS-Sturmbannführer Heinrich Obersteiner, der Beauftragte für das Rasse- und Siedlungswesen beim Höheren SS- und Polizeiführer im Wehrkreis XVIII in Salzburg.
6
SS-Hauptssturmführer Georg Rödel.
7
SS-Untersturmführer Dr. Köhl.
8
Teile des Briefes, die nicht das Hauptthema betreffen, werden hier nicht wiedergegeben.

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