karawankengrenze.at |
1 | BA Koblenz, Das Ahnenerbe, NS 21/vorl. 164, (4 S.). |
2 | Johannes W. Dettenberg. Siehe Dok. Nr. 297, Anm. 3. |
3 | Dr. Karl Starzacher, Stabsführer der Dienststelle des Beauftragten des RKFDV und der Beauftragte für Archivwesen, Büchereien und Museen beim Chef der Zivilverwaltung in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains. |
4 | Dr. Franz Koschier, Leiter der Lehrerbildungsanstalt in Kranj. |
5 | Dr. Matthäus Gatterer, Leiter der Hauptschule in Kranj. |
7 | Dr. Wolfram Sievers, Geschäftsführer der Forschungs- und Lehrgemeinschaft »Das Ahnenerbe« in Berlin. |
8 | Dr. Walter Frodl, Direktor des Gaumuseums in Klagenfurt. |
9 | Dr. Josip Žontar, Leiter der Zweigstelle Krainburg des Reichsgauarchivs für Kärnten. |
10 | Franc Kržisnik. |
11 |
V e r m e r k
Betr.: Sicherstellung der Kulturgüter in Oberkrain
Besprechungen in Anwesenheit von SS-U`Stuf. Dettenberg[2] mit Stabsleiter SS-O`Stuf. Dr. Starzacher[3] in Veldes und Dr. Koschir[4] und Dr. Gatterer[5] in Krainburg am Freitag den 15. Mai 1942.
Die Besprechung erfolgte auf Wunsch von SS-Obersturmbannführer Sievers[6]
Dr. Starzacher berichtete zunächst darüber, dass, wie er bereits an SS-Obersturmbannführer Sievers mitgeteilt habe, ihm die Sicherstellung der Kulturgüter in Oberkrain nicht mehr so gesichert erscheine wie bisher. Nach dem vorläufigen Abschluss verschiedener Sicherstellungsmassnahmen, die von ihm, Dr. Koschir, Dr. Gatterer und Dr. Zontar im Auftrage des CDZ. gleich nach der Besetzung des Gebietes durchgeführt worden seien, sei von ihm Dr. Zontar in Krainburg mit der Sammlung der Gegenstände archivalischen und musealen Charakters und der Verzeichnung der sichergestellten Archive und Gegenstände beauftragt worden. Es handelte sich dabei um eine Massnahme in Zusammenarbeit mit dem Gaukonservator Dr. Frodl.[7] Aus Gründen, die nicht näher dargelegt wurden, sei es aber zu einem Zerwürfnis zwischen Dr. Frodl und Dr. Zontar[8] gekommen. Dr. Zontar habe daraufhin diese Arbeit niedergelegt und Dr. Frodl habe jetzt einen ehemaligen Schulrat Krschischnik[9] in Laak mit der Weiterführung der Arbeiten beauftragt. Gleichzeitig hat Zontar Dr. Starzacher in seiner Eigenschaft als Stabsleiter des Reichskommissars darüber verständigt, dass er leider habe feststellen müssen, dass ein Teil der sichergestellten Gegenstände und Archive durch das gänzliche Unverständnis deutscher Behörden (wie uns in Krainburg bestätigt wurde, hat sich hier besonders die NSV. als unverständig gezeigt!) verloren gegangen ist und wohl als vernichtet gelten darf. Die Mitteilungen von Zontar beruhen nur auf zufälligen Entdeckungen. Wie es tatsächlich mit dem sichergestellten Kulturgut aussieht und ob der Umfang der Verluste noch grösser ist, kann nicht gesagt werden.
In Oberkrain sind folgende Sicherungsmassnahmen durchgeführt worden:
Zusammenfassend darf hinsichtlich der Massnahmen zur Sicherstellung folgendes festgestellt werden:
Eine systematische Sicherstellung ist nicht erfolgt. Es sind einzelne Massnahmen durchgeführt worden, soweit einzelne Mitglieder CDZ. für diese Fragen aus beruflichen Gründen besonderes Interesse hatten. Eine einheitliche Leitung fehlte. Ausdehnung der Arbeit auf alle Gebiete der Sicherstellungsmassnahmen ist nicht erfolgt, insbesondere ist das slowenische Kulturgut noch nicht aufgenommen worden. Eine Verzeichnung der Gegenstände liegt nicht vor. Die einzelnen Aktionen sind noch nicht zum Abschluss gebracht. Eine Zusammentragung der Gegenstände und ordnungsgemässe Unterbringung muss noch erfolgen.
Diese Sachlage führte zu der Erwägung, ob es nicht doch zweckmässig ist, ähnliche Massnahmen von Seiten des Generaltreuhänders für die Sicherstellung der Kulturgüter durchzuführen wie in der Untersteiermark, über die SS-U`Stuf. Dettenberg berichtete. Diese Massnahmen müssten sich in erster Linie auf die Objekte erstrecken, die bisher überhaupt noch nicht bearbeitet worden sind, so z. B. auf das Kloster Birkenbach u. a. Kulturstätten, auf das Kircheninventar usw. Sie müssten weiterhin die bereits in Angriff genommenen Aktionen betreffen, deren systematische Beendigung sicherstellen, die denkmalpflegerische Betreuung der Gegenstände regeln usw. Stabsleiter Dr. Starzacher würde es daher begrüssen, wenn der Generaltreuhänder in Erwägung ziehen würde, einen seiner Mitarbeiter zur Durchführung dieser Aufgaben für kurze Zeit nach Oberkrain zu entsenden. Der Mitarbeiter würde im Rahmen des Stabes des Reichskommissars arbeiten und auch von dorther mit den nötigen Vollmachten ausgestattet werden. Eine besondere Erörtung der Angelegenheit mit dem Gauleiter hielt Dr. Starzacher nicht für unbedingt erforderlieh.[10]
Laibach, am 18. Mai 1942.
1 | BA Koblenz, Das Ahnenerbe, NS 21/vorl. 164, (4 S.). |
2 | Johannes W. Dettenberg. Siehe Dok. Nr. 297, Anm. 3. |
3 | Dr. Karl Starzacher, Stabsführer der Dienststelle des Beauftragten des RKFDV und der Beauftragte für Archivwesen, Büchereien und Museen beim Chef der Zivilverwaltung in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains. |
4 | Dr. Franz Koschier, Leiter der Lehrerbildungsanstalt in Kranj. |
5 | Dr. Matthäus Gatterer, Leiter der Hauptschule in Kranj. |
7 | Dr. Wolfram Sievers, Geschäftsführer der Forschungs- und Lehrgemeinschaft »Das Ahnenerbe« in Berlin. |
8 | Dr. Walter Frodl, Direktor des Gaumuseums in Klagenfurt. |
9 | Dr. Josip Žontar, Leiter der Zweigstelle Krainburg des Reichsgauarchivs für Kärnten. |
10 | Franc Kržisnik. |
11 |