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Dokument 179  >

Abschliessender Bericht der Deutschen Gesandtschaft in Zagreb über die Aussiedlung von Slowenen und Serben[1]

1
PA AA Bonn, Inland II g, Nr. 286 -- Fremde Volksgruppen, Bd. 1, H 296639-49, (11 S.).
2
Die Anlagen werden hier nicht veröffentlicht.
3
Siehe Dok. Nr. 57.
4
Siehe Dok. Nr. 64.
5
Gemeint ist das Telegramm der Deutschen Gesandtschaft in Zagreb Nr. 577 vom 25. 5. 1941 als Antwort auf das Telegramm des Auswärtigen Amtes (des Leiters der Abteilung Deutschland Dr. Martin Luther) Nr. 510 vom 22. 5. 1941. Der Text des Telegrammes ist hier wörtlich wiedergegeben. (PA AA Bonn, Deutsche Gesandtschaft Zagreb, Paket 54, Pol 2, Nr. 1 -- Umsiedlung von Slowenen...., E 241318, 2 S.).
6
Siehe Dok. Nr.80 u. 81.
7
Siehe Dok. Nr. 133.
8
Die Kroaten wurden zunächst in die Aussiedlungsaktion einbezogen und in der Welle I auch einige Familien ausgesiedelt. Nach mehrmaligen Beschwerden der kroatischen Ustascha-Dienststellen wurde auf einer Besprechung zwischen dem Marschall Slavko Kvaternik und SS-Standartenführer Dr. Edmund Veesenmeyer in Zagreb am 1. Juli 1941 beschlossen, dass Kroaten künftig nicht mehr ausgesiedelt werden. Am 12. November 1941 wurde zwischen dem Deutschen Reiche und dem Unabhängigen Staate Kroatien ein Abkommen abgeschlossen, wonach die Kroaten aus der Untersteiermark umgesiedelt werden sollten. (Text des Abkommens im AIZDG, Aussenstelle des Beauftragten des RKFDV in Rann, Bd. 687).
9
Nach der Besprechung über die Aussiedlung von Slowenen und Serben auf der Deutschen Gesandtschaft in Zagreb am 4. 6. 1941 entwarf Gesandter Kasche einen entsprechenden Vertrag. Da das Auswärtige Amt meinte, dass ein solcher Vertrag nicht geeignet wäre, wurden zwischen dem Auswärtigen Amte und dem Aussenministerium des Unabhängigen Staates Kroatien nur diesbezügliche Noten ausgewechselt. (PA AA Bonn, Deutsche Gesandtschaft Zagreb, Paket 54, Pol 2, Nr. 1 -- Umsiedlung von Slowenen...., E 241308-9, E 241330, E 241313, E 241316, E 241324-9).
10
Anlage 1 ist eine Mitteilung des SS-Sturmbannführers Willi Beisner an die Deutsche Gesandtschaft in Zagreb vom 22. 8. 1941 mit den vorerwähnten Umsiedlungszahlen. Anlage 2 enthält eine Mitteilung des Hauptmanns Höfner (Transportoffizier Agram) über die Zahl der in der Zeit vom 7. 6. bis 6. 8. 1941 nach Serbien und Kroatien ausgesiedelten Slowenen. Anlage 3 ist ein Verzeichnis der vom 7. 6. bis 6. 8. 1941 nach Serbien und Kroatien abgefertigten 27 Transporte mit 11.380 ausgesiedelten Slowenen und 61 Kroaten, aufgestellt vom Umsiedlungsstab in Reichenburg am 8. 8. 1941.
11
Anlage 4 enthält eine Mitteilung des SS-Sturmbannführers Willi Beisner über die Fortsetzung der am 22. 8. 1941 gestoppten Aussiedlung von Slowenen. Siehe auch Dok. Nr. 113, 115, 125 u. 126.
12
Siehe Dok. Nr. 129.
13
Anlage 5 ist ein Verzeichnis der vom 1. bis 24. 8. 1941 von Kroatien nach Serbien abgefertigten 28 Transporte mit 14.557 ausgesiedelten Serben.
14
Siehe Dok. Nr. 133.
15
Siehe Dok. Nr. 145.
16
Siehe Dok. Nr. 147.
17
Siehe Dok. Nr. 147, Anm. 4.
18
Anlage 6 enthält die Kundmachung des Chefs der Zivilverwaltung in der Untersteiermark vorn 20. 10. 1941 »über staatspolitische Massnahmen im Grenzgebiet«. Siehe Dok. Nr. 160. Siehe auch Dok. Nr. 151 u. 157.
19
Anlage 7 enthält den Wortlaut des Briefes des Tierarztes Matthäus Marolt aus Zagreb an den deutschen Gesandten in Zagreb vom 5. 11. 1941.
20
Anlage 8 enthält den Wortlaut der Bitte der Katarina Kralj aus Maribor an den Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark vom 23. 9. 1941, die nach Savski Most ausgesiedelt wurde und zurückkehren möchte.
21
Anlage 9 enthält den Wortlaut eines Berichtes des Deutschen Konsulats in Ljubljana vom 11.9. 1941 über »Kommunistische Wühlarbeit« in der Provinz Laibach und ihre mangelhafte Bekämpfung durch die italienische »Polizeibehörden«. Anlage 10 enthält den Wortlaut eines Briefes von Adolf Eichmann an das Auswärtige Amt über »Übersiedlung von nach Kroatien ausgesiedelten Slowenen nach Italien« vom 20. 8. 1941.
22
Anlage 10 a enthält den Wortlaut eines Briefes von Martin Barl aus Slovenj Gradec an das Deutsche Generalkonsulat in Zagreb vom 10. 9. 1941; er wurde nach Sv. Ivan Zelina ausgesiedelt und möchte heimkehren. Anlage 10 b enthält eine Bitte von Jožef Pečnik aus Ptuj an das Deutsche Generalkonsulat in Zagreb; er wurde nach Banja Luka ausgesiedelt und möchte heimkehren.
23
Anlage 11 enthält einen Bericht des Gesandtschaftrats Herbert von Troll aus Zagreb an das Auswärtige Amt in Berlin vom 6. 11. 1941 über die Gerüchte über die Aussiedlung von Slowenen an kroatischen Grenzgebiet.
24
Anlage 12 enthält den Wortlaut eines Berichtes aus der Zeitung »Jutro« (Ljubliana) über den Besuch des italienischen Ministers für Volksunterricht Giuseppe Bottai in Ljubljana.
25
Anlage 13 enthält einen Vermerk über die Aussage des jugoslawischen Aussenministers in London Momčilo Ninčič vom 12. 10. 1941 über den brüderlichen Empfang von ausgesiedelten Slowenen durch die serbische Bevölkerung.
26
Anlage 14 enthält eine »Statistik der bis 30. 8. 1941 legal umgesiedelten Slowenen nach Berufen«, aufgestellt von der kroatischen Staatsdirektion für Wiederaufbau (Državno ravnateljstvo za ponovu).
27
Anlage 15 enthält die Angaben der kroatischen Staatsdirektion für Wiederaufbau (Državno ravnateljstvo za ponovu) über die Anzahl der in Kroatien angesiedelten slowenischen Familien.
28
Anlage 16 enthält ein Verzeichnis der Bezirke, in denen die bis zum 30. 8. 1941 ausgesiedelten Slowenen (2990 Familien, 8438 Personen) empfangen wurden, aufgestellt von kroatischen Staatsdirektion für Wiederaufbau (Državno ravnateljstvo za ponovu).
29
Anlage 17 enthält den Text des Übereinkommens über die Rückführung kroatischer Staatsangehöriger aus der Untersteiermark in das Gebiet des unabhängigen Staates Kroatien, abgeschlossen am 12. 11. 1941 in Graz vom Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark Dr. Sigfried Uiherreither und dem Vertreter des Aussenministeriums des Unabhängigen Staates Kroatien Dr. Oskar Turina.
30
Diesen Bericht sandte der Gesandte Kasche am 7. 1. 1942 auch dem Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark, zusammen mit einem Brief, in dem er seine Eindrücke über die Lage im Aussiedlungsgebiet bei Brežice darstellte. »Die dabei gewonnenen Eindrücke haben die Befürchtungen bestätigt, die wir beide bei unserer letzten Besprechung gehabt und derenwegen wir gegen die Durchführung der Umsiedlung in diesem Gebiet Stellung genommen haben.« (PA AA Bonn, Nachlass Kasche, Pol. 8, Schriftverkehr mit der Dienststelle Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark, H 301651-6, auch in Inland II D: Umsiedlung von Slowenen, Bd. 36). Am 13. 1. 1942 sandte Kasche einen neuen »Bericht über die wirtschaftliche Auswirkung der seit Anfang Oktober laufenden Slowenen - Umsiedlung aus den Bezirken Rann und Trifail ins Reich«. Er betonte, dass der Verfasser des Berichtes ihm als »vollkommen einwandfrei und zuverlässig bekannt« sei. (Ebenda.) über die Stellungnahme der Abteilung Deutschland im Auswärtigen Amte in Berlin siehe Dok. Nr. 201.

Deutsche Gesandtschaft
Pol 2 Nr. 1 Ums-2797/41

Zagreb, den 20.November 1941.

3 Doppel.
16 Anlagen.[2]

ABSCHLIESSENDER BERICHT ÜBER DIE UMSIEDLUNG

  1. Zeitliche Übersicht:

    13. V. 1941: Die kroatische Regierung erwägt Wunsch an Reichsregierung, aus der Untersteiermark ausgesiedelte Slowenen aufzunehmen; falls sie die gleiche Anzahl Serben nach Serbien abgeben kann.
    (Vergl. Drahtbericht Nr. 220 vom 13. Mai d. J.)[3]

    25. V. 1941. Der Führer ist mit der Slowenen-Aussiedlung aus dem an Deutschland gefallenen Gebiet und entsprechender Gegenaussiedlung von Serben aus Kroatien nach Serbien einverstanden.
    (Vergl. Drahterlass Nr. 344 vom 25. Mai 1941).[4]

    28. V. 1941. Kroatische Regierung grundsätzlich einverstanden mit der Übernahme von Slowenen, ausser politisch serbisch orientierten Tschetniken. Hinweis meinerseits auf deutsche Interessen gegen allzustarken Einzug deutschfeindlicher Slowenen nach Kroatien.
    (Vergl. Drahtbericht Nr. 366 vom 28. Mai d. J.)[5]

    4. VI. 1941. Erste Besprechung wegen der Slowenen- und Serben-Umsiedlung. Es wurde Einmütigkeit darüber erzielt, dass 5000 politisch Belastete und Intellektuelle, 25.000 slowenische Einwanderer von nach 1914 und etwa 145.000 slowenische Grenzbauern umgesiedelt werden sollen. Die Masse der 5000 politisch Belasteten und Intellektuellen soll nach Serbien, die Masse der übrigen nach Kroatien umgesiedelt werden, wogegen aus Kroatien die entsprechende Zahl Serben nach Serbien umgesiedelt werden soll. Die Umsiedler dürfen 50 kg Gepäck und einen Geldbetrag bis zu 500 Kuna mitnehmen[6]

    Der Militärbefehlshaber Serbien erklärte sich über besondere Bitte kroatischer Regierungsvertreter damit einverstanden, dass zusätzlich 30.000 in Kroatien nicht heimatberechtigte Serben abgeschoben werden können. Alle sonst ausserhalb der normalen Umsiedlung nach Serbien abgeschobenen oder geflüchteten Serben sowie die eventuell später nicht übernommenen serbischen Kriegsgefangenen aus Kroatien werden in die Zahl der aus Kroatien auszusiedelnden 170.000 Serben eingerechnet.
    (Vergl. Drahtbericht Nr. 428 vom 22. IX. d. J.)[7]

    26. VII. 1941. Gauleiter Uiberreither ist mit meinem Vorschlag einverstanden, Kroaten von der Umsiedlung auszunehmen.
    (Vergl. Bericht vom 26. Juli d. J. - Pol 2 Nr. 1-1514.)[8]

    31. VII.--5. VIII. 1941: Notenwechsel zwischen Gesandschaft und kroatiscber Regierung über das gegenseitige Einverständnis mit den in der Umsiedlungsbesprechung vom 4. VI. 1941 in Zagreb festgelegten Grundsätzen.
    (Vergl. Bericht vom 9. August d. J. - Pol 2 Nr. 1-1578/41.)[9]

    22. VIII. 1941: Bis 22. VIII. 1941 wurden Slowenen mit Transporten ausgesiedelt:

    aus der Untersteiermark nach Serbien4780
    aus der Untersteiermark nach Kroatien6600
    aus Kärnten, Krain nach Kroatien1150

    In der gleichen Zeit wurden mit Transporten 9900 Serben aus Kroatien nach Serbien umgesiedelt; illegal über die Grenze nach Serbien wurden 90.000 abgeschoben (vergl. Anlage 1, 2 und 3)[10]

    Vom 22. VIII. - 8. IX. war die Umsiedlung vorübergehend gestoppt. (Vergl. Anlage 4)[11]

    15. IX. 1941: Erachte auf Grund hiesiger Lage Weiterführung der Umsiedlung zur Zeit nicht für möglich.
    (Vergl. Drahtbericht Nr. 170 vom 15. September d. J.)[12]

    22. IX. 1941: Zweite Umsiedlungsbesprechung. Es wurde festgestellt: Bis 22. IX. wurden nach Kroatien in Bahntransporten 9343 und freiwillig wahrscheinlich 17.000, zusammen also 26.343 Slowenen umgesiedelt; nach Serbien in Bahntransporten 6720. In der gleichen Zeit wurden aus Kroatien nach Serbien legal 14.120 (vergl. Anlage 5)[13] illegal 90.000, zusammen 104.120 Serben umgesiedelt. (Der Militärbefehlshaber hatte ursprünglich eine um 12.436 höhere Zahl angegeben, musste sie aber auf Grund Belege der Gesandtschaft auf 104.120 berichtigen.)

    Der Militärbefehlshaber Serbien erklärte sich bereit, 3200 in den Umsiedlungslagern befindliche Serben noch aufzunehmen. Die kroatische Regierung erklärte sich bereit, bis zu 1000 in Lagern im Reich noch befindliche slowenische Umsiedler aufzunehmen.

    Die Zahl der noch umzusiedelnden Slowenen aus dem Reich wird errechnet mit

    aus der Untersteiermarkbis 45.000
    aus Kärntenbis 20.000.

    Die Untersteiermark machte geltend, dass sie noch in diesem Herbst die 20.000 Deutschen aus der Gottschee ansiedeln müsste.

    Die kroatische Regierung wendet ein, dass die derzeitige politische Lage eine Aufnahme dieser Zahl nicht möglich mache.
    (Vergl. Bericht vom 22. September 1941 d. J. - Pol 2 Nr. 1 Ums - 2458/41 -)[14]

    26. IX. 1941: Aufrechnung der ausgesiedelten Kroaten gegen die ausgesiedelten Serben. Danach ist Kroatien verpflichtet, noch 26.000 Umsiedler aus dem Reich aufzunehmen, darf aber seinerseits keine Serben mehr aussiedeln.

    5. X. 1941: Wegen der Einsiedlung der Volksdeutschen aus Gottschee ist Übernahme der 45.000 Slowenen aus der Untersteiermark durch Kroatien noch in diesem Herbst notwendig.
    (Vergl. Drahterlass Nr. 1107 vom 5. Oktober d. J.)[15]

    8. X. 1941: Besprechung mit Uiberreither wegen der Umsiedlung der 45.000 Slowenen. Uiberreither äusserte grösste Bedenken wegen fortgeschrittener Jahreszeit. Meine Bedenken sind folgende: Infolge Umsiedlungs-Stopps und erfolgter Aufrechnung hat Kroatien keinerlei Möglichkeit weiterer Aussiedlung nach Serbien, wäre aber verpflichtet, noch 26.000 Slowenen aufzunehmen. Einsiedlung von 45.000 Slowenen hätte deshalb Aussiedlung von 19.000 Serben nach Serbien zur Folge, was unmöglich. Sichere Folgen der weiteren Einsiedlung wäre eine neue Bildung kommunistischer Unruhen und erhebliche weitere wirtschaftliche Belastungen Kroatiens und dadurch Beeinträchtigung der Reichsinteressen.
    (Vergl. Drahtbericht Nr. 1217 vom 8. Oktober d. J.)[16]

    13. X. 1941: Auf Grund einer Entscheidung des Reichsführers-SS ist die Übernahme der Slowenen durch Kroatien nicht notwendig.
    (Vergl. Drahterlass Nr. 1141 vom 13. Oktober d. J.)[17]

    20. X. 1941: Weiterführung der Slowenen-Umsiedlung aus der Untersteiermark. Umsiedlung erfolgt in das Deutsche Reich
    (vergl. Anlage 6)[18]

  2. Erfahrungen der Slowenen-Umsiedlung:

    Die Slowenen-Frage war die einmalige Gelegenheit, ein verhältnismässig kleines Volkstums-Problem unter selten günstigen politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen vorbildlich zu lösen. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen waren die Slowenen zu 70 - 80 % für Deutschland (vergl. z. B. Anlage 7)[19] Nach Beseitigung der deutschfeindlichen Intelligenz wäre die Masse des tüchtigen slowenischen Volkes bei psychologisch und wirtschaftlich richtiger Behandlung in wenigen Jahren einzudeutschen gewesen.

    Man hat sich zu einer grösseren Umsiedlung entschlossen und hat nicht nur die Intelligenz und andere Chauvinisten, sondern einen erheblichen Teil des slowenischen Volkes ohne Rücksicht auf die politische Haltung des Einzelnen ausgesiedelt. Es kann in diesem Zusammenhange dahingestellt bleiben, ob diese Lösung weitsichtiger war. Jedenfalls wurde aber durch diese Lösung das Gebot der Stunde verletzt, unter dein während des Schicksalskampfes des Reiches jede Massnahme beurteilt werden muss: alles zu unterlassen, was die Wehr- und Wirtschaftskraft des Reiches schädigen könnte. Die tatsächlich durchgeführte Slowenen-Umsiedlung hatte und hat nämlich eine ganze Reihe nachteiliger Folgen, die durch die andere Lösung vermieden worden wären.

    1. Politisch:

      1. Durch die Slowenenumsiedlung sollte die südlichste Grenze des Reiches von allen feindlich eingestellten Kräften gesäubert und die Volkskraft der Slowenen zerschlagen werden. Tatsächlich hat man aber damit das gerade Gegenteil erreicht.
        1. Durch die Umsiedlung ganzer Dörfer ohne Rücksicht auf die politische Einstellung der Einzelnen, ja sogar von Personen, die bereits in den Steirischen Heimatbund aufgenommen waren (vergl. Anlage 8),[20] mussten allmählich auch die von der Umsiedlung zunächst nicht Betroffenen sich von ihr bedroht fühlen. Hätte man wenigstens den Kreis der Umzusiedelnden fest begrenzt, damit die Zurückbleibenden gewusst hätten, dass sie nunmehr ohne Sorgen weiterleben könnten; tatsächlich zog aber die Umsiedlung immer weitere Kreise und flackerte immer wieder neu auf. Diese Unsicherheit hat sich (zusammen mit ungünstigen wirtschaftlichen Massnahmen) allmählich so ausgewirkt, dass sich auch die 70 - 80 % deutschfreundlicher, Slowenen in erbitterte Deutschen-Feinde verwandelt haben (vergl. Anlage 7), die dem Bandenunwesen immer neue Kräfte zuführen.
        2. Aber auch die Ausgesiedelten sind durch die Aussiedlung nicht unschädlich gemacht worden. Im Gegenteil: Durch die Einstreuung der Slowenen nach Kroatien und Serbien wurden vielmehr deren propagandistische Ausstrahlungskraft und Einwirkungsmöglichkeit auf den ganzen Raum geradezu vervielfacht. Während man aber die Slowenen innerhalb der Reichsgrenze in jeder Beziehung hätte leicht überwachen und ihnen jede propagandistische Möglichkeit hätte nehmen können, ist dies bei den Umgesiedelten praktisch unmöglich.

          Dazu kommt, dass durch die zu Italien gekommenen Slowenen in der Provinz Laibach direkt an der deutschen Grenze ein dauernder Unruheherd geschaffen wird, der von uns nicht kontrolliert werden kann und von dem aus die Aufstände in Kärnten und der Untersteiermark immer wieder neu geschürt werden (vergl. Anlage 9 und 10).[21] Überhaupt wird hier eine ständige slowenische Irredenta entstehen.

      2. Auf Kroatien und Serbien wirkte sich die Slowenen-Umsiedlung folgendermassen aus:

        1. Die Ausgesiedelten sind naturgemäss - gleichgültig, welche Haltung sie vorher einnahmen - Deutschland gegenüber feindlich eingestellt. Diese Verbitterung Deutschland gegenüber wird noch gesteigert durch die rigorose Durchführung der Umsiedlung (man holte die Leute oft nachts aus den Betten und liess ihnen kaum Zeit, die nötigsten Sachen zu packen; vergl. Anlagen 10 a und 10 b)[22] und die fast völlige Enteignung. So wurde das Deutschland wirklich freundschaftlich gesinnte kroatische Volk in weiten Gebieten mit deutschfeindlichen Elementen durchsetzt. Unter normalen Zeiten wäre diese Tatsache ohne grössere Bedeutung. Heute aber fällt die antideutsche Beeinflussung der Kroaten auf fruchtbaren Boden, da man für die politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten letzten Endes Deutschland verantwortlich macht. Das kroatische Volk ist auch durch die Umsiedlung dem Reich gegen-über bereits misstrauisch geworden; man fühlt sieh irgendwie selbst von ihr bedroht. So gehen zur Zeit auch Gerüchte um, dass ein 15 km breiter kroatischer Grenzstreifen geräumt werden müsste (vergl. Anlage 11),[23] ja, dass diese Slowenen-Umsiedlung nur der Anfang einer allgemeinen Slawen-Umsiedlung aus dem Balkan sei.

          Die Slowenen-Umsiedlung stellt so eine nicht zu über-, aber auch nicht zu unterschätzende Beeinträchtigung der freundschaftlichen Gefühle des kroatischen Volkes gegenüber dem Reich dar. Dieser Umstand darf aber nicht zu leicht genommen werden. Denn ganz abgesehen davon, dass die Kroaten wohl das einzige Volk sind, das uns wirklich liebt, ist es m. E. durchaus nicht gleichgültig, ob das Reich - vor allem, solange es militärisch stark gebunden ist - in diesem Raum einen verlässlichen Freund hat oder nicht. Wir sind durch die Achsenpolitik sowieso gezwungen, des deutschkroatische Verhältnis schwer zu belasten; es sollte deshalb wenigstens jede unnötige Belastung vermieden werden.

        2. Die Einwirkung der Slowenen auf die Kroaten und auch Serben erschöpft sich aber nicht in einer allgemeinen Hetze. Durch sie gewinnen vielmehr verschiedene reichsfeindliche politische Richtungen wieder Auftrieb. So vor allem - unterstützt durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten - der jugoslawische, aber auch der panslawistische Gedanke. Die umgesiedelte slowenische Geistlichkeit betreibt stark italienischkatholische Propaganda und die entwurzelte slowenische Intelligenz wurde vor allem kommunistisch. In Serbien nehmen die umgesiedelten Slowenen sogar an den Aufständen aktiv teil.
        3. Durch die Slowenen-Umsiedlung wurde die Serben-Umsiedlung legalisiert und erheblich gesteigert, was wiederum eine Steigerung der serbischen Aufstandsbewegung zur Folge hatte.
      3. Die Slowenen-Umsiedlung stärkte den italienischen Einfluss und die italienischen Durchdringungsmöglichkeiten im Südosten. Während wir nämlich die Slowenen rücksichtslos aussiedelten, hat Italien überraschenderweise eine ganz andere Taktik eingeschlagen. Die frühere Behandlung der slowenischen Minderheiten durch die Italiener ist bekannt. Die Laibacher Slowenen waren deshalb zunächst entsetzt, als sie erfuhren, dass Laibach von den Italienern besetzt würde. Heute liegen die Dinge schon ganz anders und die Slowenen sehen in der italienischen Lösung geradezu ihre Rettung.

        Die Italiener lassen die Slowenen durchaus als Volkspersönlichkeit gelten; ja, der italienische Hoch-Kommissar erklärte bei seiner Ankunft in Laibach, dass er die slowenische Kultur schätze, und der italienische Minister für Volkskultur räumte der slowenischen Kultur sogar eine wichtige Funktion innerhalb des italienischen Imperiums ein (Vergl. Anlage 12).[24]

        Bislang galten wir als die uneigennützigen Beschützer und Erhalter der kleinen Völker und erzielten damit gerade im Südost-Raum stärkste propagandistische Wirkung; während wir gegenüber Italien geltend machen konnten, dass das faschistische Denken im Gegensatz zum nationalsozialistischen im rein Staatlichen haften bleibe und kein Verständnis für die Volkspersönlichkeit habe. Im Falle der Slowenen wurden aber diese Auffassungen in ihr Gegenteil verkehrt. Die Auswirkung dieser Tatsache auf den Südosten ist noch nicht abzusehen.

        Durch die Errichtung einer eigenen slowenischen Universität in Laibach wird dort zweifellos ein starkes slowenischitalienisches Ausstrahlungszentrum entstehen, dessen Tätigkeit sich naturgemäss gegen Deutschland richten wird.

      4. Die Slowenen-Umsiedlung wirkt sich aber auch auf das übrige Europa äusserst ungünstig aus. Denn sie zeigte uns Deutsche in der Rolle eines brutalen Egoisten, und dazuhin -- was m. E. das Schlimmste daran ist -- in einem Falle, in dem wir diese Rolle wirklich nicht nötig gehabt hätten. Dieser »brutale deutsche Egoismus« wird aber auch für jeden unbefangenen Beobachter, der die Zusammenhänge nicht kennt, durch eine Verkettung von Umständen bewiesen, die uns tatsächlich objektiv stark belasten muss. Es tritt nämlich der gerade zu groteske Umstand ein, dass die umgesiedelten Slowenen in Kroatien und vor allem in Serbien buchstäblich direkt hinter der Grenze von dem Beauftragten des Reichsarbeitsministeriums abgefangen und als Arbeiter ins Altreich transportiert wurden. Diese Methode fordert aber die Schlussfolgerung heraus, dass die Umsiedlung zu keinem anderen Zweck erfolgt ist, als um die Slowenen ihres Eigentums zu berauben und sie als blosse Arbeits-Sklaven zu verwenden.

        Nachdem wir sowieso schon gezwungen sind, alle Völker Europas für uns arbeiten zu lassen, müssen sich derartige Methoden überall gerade im Hinblick auf die Neu-Ordnung Europas - denkbar ungünstig auswirken.

      5. Auch für die Feindpropaganda war die Slowenen-Umsiedlung wertvolles Material (vergl. Anlage 13).[25]
    2. Wirtschaftlich:

      Die Slowenen-Umsiedlung bedeutet für das Reich auch eine erhebliche wirtschaftliche Schädigung.

      1. Dem Reich ging einmal eine grössere Anzahl wertvoller Arbeitskräfte an Bauern, Handwerkern und Arbeitern verloren (vergl. Anlage 14)[26] Die Slowenen sind aber durchwegs qualifizierte Arbeitskräfte.

        Für die sehr tüchtigen slowenischen Bauern bilden aber die Gottscheer - zunächst wenigstens - keinen gleichwertigen Ersatz einmal weil ihre Arbeitsmethoden veraltet sind und zum anderen, weil ein Teil von ihnen durch das Wanderhändlertum der Landwirtschaft entwöhnt ist. Es werden also in der Untersteiermark fruchtbare Gebiete zunächst wenn nicht ganz brach, so doch nicht voll ausgenützt, liegen bleiben.

        Durch die Beunruhigung der in der Untersteiermark zurückgebliebenen Bevölkerung und durch die aktive Bandentätigkeit wird der gesamte Arbeitsprozess in Kärnten und Untersteiermark gestört. Wegen der allen drohenden Umsiedlung wurde die Feldbestellung vernachlässigt, sinnlos Vieh abgeschlachtet, usw. Die wichtigen dortigen Industriebetriebe klagen über Arbeitermangel. Die zurückgebliebene Arbeiterschaft ist dazuhin durch die ganzen Zustände demoralisiert. Dies wirkt sich zusammen mit den ungünstigen Lohnverhältnissen in der Richtung aus, dass in vielen Betrieben oft täglich einige wichtige Spezialarbeiter einfach nicht mehr zum Dienst erscheinen, sondern über die Grenze nach Kroatien gehen und sich dort von deutschen Stellen mit höherem Lohn ins Altreich anwerben lassen.

      2. Die nach Kroatien Umgesiedelten sind aber bis heute grösstenteils überhaupt für jede produktive Arbeit verloren, zumindest nicht voll eingesetzt.

        Die kroatische Regierung konnte nämlich von den legal umgesiedelten ca. 500 Bauernfamilien bis jetzt lediglich 60 richtig ansiedeln (vergl. Anlage 15);[27] der Rest wurde einfach kroatischen Bauern aufgezwungen, von deren Gnade sie mehr oder weniger leben müssen. Ebenso wurde mit einem grossen Teil der umgesiedelten Arbeiter verfahren (soweit sie inzwischen nicht ins Altreich angeworben wurden). Lediglich Bauarbeiter konnten in ihrem Beruf beschäftigt werden. Fast vollkommen arbeitslos sind noch die selbständigen Handwerker und vor allem die gesamte Intelligenz.

      3. Eine entsprechende indirekte Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Interessen des Reiches ist in Kroatien durch die von der Slowenen-Umsiedlung nicht zu trennende Serben-Umsiedlung festzustellen.

        1. Kroatien verlor dadurch in Bosnien und Syrmien einen Grossteil der guten serbischen Bauern. Einen gleichwertigen Ersatz stellen aber auch hier die dafür eingesiedelten slowenischen Bauern nicht dar. Denn einmal wurden diese im Wesentlichen nur nach Bosnien umgesiedelt (vergl. Anlage 16).[28] Gerade die bosnischen Gebiete erfordern aber besondere Bewirtschaftungsmethoden, die den Slowenen aus der Untersteiermark vollkommen fremd sind. In dem landwirtschaftlich besonders wichtigen Syrmien ist aber bereits ein fühlbarer Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitskräften festgestellt worden.
        2. Dazu kommt, dass durch die dauernden Unruhen. die durch die brutale Serben-Umsiedlung erheblich gesteigert und verlängert wurden, in Bosnien weite Gebiete vollständig unbebaut geblieben sind.

          In der gesamten kroatischen Landwirtschaft ist überhaupt statt einer Intensivierung eine Extensivierung festzustellen, was nicht zuletzt durch die Umsiedlung verursacht wurde.

  3. Die neue Slowenen-Umsiedlung ins Reich:

    Die zur Zeit laufende neue Slowenen-Umsiedlung ins Reich scheint sich politisch weniger ungünstig auszuwirken, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass sie nicht so rigoros durchgeführt wird, die Leute vielmehr anständig behandelt und entschädigt werden. Gerade diese Tatsache ist aber ein weiterer Beweis für die obigen Ausführungen über die Art der Umsiedlung. Aber auch diese Umsiedlung war Anlass zu einer neuen Gerüchtswelle. (Vergl. Anlage 11.)

  4. Im Laufe der Umsiedlungsbesprechungen tauchte die Frage der Umsiedlung der Kroaten aus der Untersteiermark auf. Es gab nämlich immer wieder Fälle, in denen es zweifelhaft war, ob der Betreffende Kroate oder Slowene war. In Besprechungen zwischen der Kroatischen Regierung, dem Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark und mir wurde deshalb vereinbart, dass die Frage der Volkstumszugehörigkeit zunächst von dem Kroatischen Kulturverein »Napredak« in Marburg und nach Einrichtung von Kroatischen Konsulaten in Graz und Marburg von den dortigen Konsulen in Verbindung mit Vertretern des Chefs der Zivilverwaltung in der Untersteiermark festgestellt werden soll.

    Bei diesen Besprechungen wurde von der Kroatischen Regierung mehrmals der Wunsch geäussert, kroatische Familien aus der Untersteiermark nach Kroatien zu übersiedeln. Da dies auch den Interessen des Chefs der Zivilverwaltung in der Untersteiermark entsprach, eine Gesamt-Umsiedlung der Kroaten aus der Untersteiermark aber nach Erlass vom 10. X. 41

    D VIII 1389/41 - nicht in Frage kam, wurde auf meine Anregung hin für solche Fälle eine Vereinbarung zwischen der Kroatischen Regierung und dem Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark getroffen (vergl. Anlage 17).[29]

    Dieser abschliessende Bericht über die Slowenenumsiedlung hat den Zweck, die mit der Umsiedlung betrauten innerdeutschen Stellen auf die Auswirkungen einer Umsiedlung auf die deutschen Interessen ausserhalb der Reichsgrenze hinzuweisen und Anregungen zu geben für die Durchführung zukünftiger derartiger Massnahmen.[30]

S. Kasche

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PA AA Bonn, Inland II g, Nr. 286 -- Fremde Volksgruppen, Bd. 1, H 296639-49, (11 S.).
2
Die Anlagen werden hier nicht veröffentlicht.
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Siehe Dok. Nr. 57.
4
Siehe Dok. Nr. 64.
5
Gemeint ist das Telegramm der Deutschen Gesandtschaft in Zagreb Nr. 577 vom 25. 5. 1941 als Antwort auf das Telegramm des Auswärtigen Amtes (des Leiters der Abteilung Deutschland Dr. Martin Luther) Nr. 510 vom 22. 5. 1941. Der Text des Telegrammes ist hier wörtlich wiedergegeben. (PA AA Bonn, Deutsche Gesandtschaft Zagreb, Paket 54, Pol 2, Nr. 1 -- Umsiedlung von Slowenen...., E 241318, 2 S.).
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Siehe Dok. Nr.80 u. 81.
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Siehe Dok. Nr. 133.
8
Die Kroaten wurden zunächst in die Aussiedlungsaktion einbezogen und in der Welle I auch einige Familien ausgesiedelt. Nach mehrmaligen Beschwerden der kroatischen Ustascha-Dienststellen wurde auf einer Besprechung zwischen dem Marschall Slavko Kvaternik und SS-Standartenführer Dr. Edmund Veesenmeyer in Zagreb am 1. Juli 1941 beschlossen, dass Kroaten künftig nicht mehr ausgesiedelt werden. Am 12. November 1941 wurde zwischen dem Deutschen Reiche und dem Unabhängigen Staate Kroatien ein Abkommen abgeschlossen, wonach die Kroaten aus der Untersteiermark umgesiedelt werden sollten. (Text des Abkommens im AIZDG, Aussenstelle des Beauftragten des RKFDV in Rann, Bd. 687).
9
Nach der Besprechung über die Aussiedlung von Slowenen und Serben auf der Deutschen Gesandtschaft in Zagreb am 4. 6. 1941 entwarf Gesandter Kasche einen entsprechenden Vertrag. Da das Auswärtige Amt meinte, dass ein solcher Vertrag nicht geeignet wäre, wurden zwischen dem Auswärtigen Amte und dem Aussenministerium des Unabhängigen Staates Kroatien nur diesbezügliche Noten ausgewechselt. (PA AA Bonn, Deutsche Gesandtschaft Zagreb, Paket 54, Pol 2, Nr. 1 -- Umsiedlung von Slowenen...., E 241308-9, E 241330, E 241313, E 241316, E 241324-9).
10
Anlage 1 ist eine Mitteilung des SS-Sturmbannführers Willi Beisner an die Deutsche Gesandtschaft in Zagreb vom 22. 8. 1941 mit den vorerwähnten Umsiedlungszahlen. Anlage 2 enthält eine Mitteilung des Hauptmanns Höfner (Transportoffizier Agram) über die Zahl der in der Zeit vom 7. 6. bis 6. 8. 1941 nach Serbien und Kroatien ausgesiedelten Slowenen. Anlage 3 ist ein Verzeichnis der vom 7. 6. bis 6. 8. 1941 nach Serbien und Kroatien abgefertigten 27 Transporte mit 11.380 ausgesiedelten Slowenen und 61 Kroaten, aufgestellt vom Umsiedlungsstab in Reichenburg am 8. 8. 1941.
11
Anlage 4 enthält eine Mitteilung des SS-Sturmbannführers Willi Beisner über die Fortsetzung der am 22. 8. 1941 gestoppten Aussiedlung von Slowenen. Siehe auch Dok. Nr. 113, 115, 125 u. 126.
12
Siehe Dok. Nr. 129.
13
Anlage 5 ist ein Verzeichnis der vom 1. bis 24. 8. 1941 von Kroatien nach Serbien abgefertigten 28 Transporte mit 14.557 ausgesiedelten Serben.
14
Siehe Dok. Nr. 133.
15
Siehe Dok. Nr. 145.
16
Siehe Dok. Nr. 147.
17
Siehe Dok. Nr. 147, Anm. 4.
18
Anlage 6 enthält die Kundmachung des Chefs der Zivilverwaltung in der Untersteiermark vorn 20. 10. 1941 »über staatspolitische Massnahmen im Grenzgebiet«. Siehe Dok. Nr. 160. Siehe auch Dok. Nr. 151 u. 157.
19
Anlage 7 enthält den Wortlaut des Briefes des Tierarztes Matthäus Marolt aus Zagreb an den deutschen Gesandten in Zagreb vom 5. 11. 1941.
20
Anlage 8 enthält den Wortlaut der Bitte der Katarina Kralj aus Maribor an den Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark vom 23. 9. 1941, die nach Savski Most ausgesiedelt wurde und zurückkehren möchte.
21
Anlage 9 enthält den Wortlaut eines Berichtes des Deutschen Konsulats in Ljubljana vom 11.9. 1941 über »Kommunistische Wühlarbeit« in der Provinz Laibach und ihre mangelhafte Bekämpfung durch die italienische »Polizeibehörden«. Anlage 10 enthält den Wortlaut eines Briefes von Adolf Eichmann an das Auswärtige Amt über »Übersiedlung von nach Kroatien ausgesiedelten Slowenen nach Italien« vom 20. 8. 1941.
22
Anlage 10 a enthält den Wortlaut eines Briefes von Martin Barl aus Slovenj Gradec an das Deutsche Generalkonsulat in Zagreb vom 10. 9. 1941; er wurde nach Sv. Ivan Zelina ausgesiedelt und möchte heimkehren. Anlage 10 b enthält eine Bitte von Jožef Pečnik aus Ptuj an das Deutsche Generalkonsulat in Zagreb; er wurde nach Banja Luka ausgesiedelt und möchte heimkehren.
23
Anlage 11 enthält einen Bericht des Gesandtschaftrats Herbert von Troll aus Zagreb an das Auswärtige Amt in Berlin vom 6. 11. 1941 über die Gerüchte über die Aussiedlung von Slowenen an kroatischen Grenzgebiet.
24
Anlage 12 enthält den Wortlaut eines Berichtes aus der Zeitung »Jutro« (Ljubliana) über den Besuch des italienischen Ministers für Volksunterricht Giuseppe Bottai in Ljubljana.
25
Anlage 13 enthält einen Vermerk über die Aussage des jugoslawischen Aussenministers in London Momčilo Ninčič vom 12. 10. 1941 über den brüderlichen Empfang von ausgesiedelten Slowenen durch die serbische Bevölkerung.
26
Anlage 14 enthält eine »Statistik der bis 30. 8. 1941 legal umgesiedelten Slowenen nach Berufen«, aufgestellt von der kroatischen Staatsdirektion für Wiederaufbau (Državno ravnateljstvo za ponovu).
27
Anlage 15 enthält die Angaben der kroatischen Staatsdirektion für Wiederaufbau (Državno ravnateljstvo za ponovu) über die Anzahl der in Kroatien angesiedelten slowenischen Familien.
28
Anlage 16 enthält ein Verzeichnis der Bezirke, in denen die bis zum 30. 8. 1941 ausgesiedelten Slowenen (2990 Familien, 8438 Personen) empfangen wurden, aufgestellt von kroatischen Staatsdirektion für Wiederaufbau (Državno ravnateljstvo za ponovu).
29
Anlage 17 enthält den Text des Übereinkommens über die Rückführung kroatischer Staatsangehöriger aus der Untersteiermark in das Gebiet des unabhängigen Staates Kroatien, abgeschlossen am 12. 11. 1941 in Graz vom Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark Dr. Sigfried Uiherreither und dem Vertreter des Aussenministeriums des Unabhängigen Staates Kroatien Dr. Oskar Turina.
30
Diesen Bericht sandte der Gesandte Kasche am 7. 1. 1942 auch dem Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark, zusammen mit einem Brief, in dem er seine Eindrücke über die Lage im Aussiedlungsgebiet bei Brežice darstellte. »Die dabei gewonnenen Eindrücke haben die Befürchtungen bestätigt, die wir beide bei unserer letzten Besprechung gehabt und derenwegen wir gegen die Durchführung der Umsiedlung in diesem Gebiet Stellung genommen haben.« (PA AA Bonn, Nachlass Kasche, Pol. 8, Schriftverkehr mit der Dienststelle Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark, H 301651-6, auch in Inland II D: Umsiedlung von Slowenen, Bd. 36). Am 13. 1. 1942 sandte Kasche einen neuen »Bericht über die wirtschaftliche Auswirkung der seit Anfang Oktober laufenden Slowenen - Umsiedlung aus den Bezirken Rann und Trifail ins Reich«. Er betonte, dass der Verfasser des Berichtes ihm als »vollkommen einwandfrei und zuverlässig bekannt« sei. (Ebenda.) über die Stellungnahme der Abteilung Deutschland im Auswärtigen Amte in Berlin siehe Dok. Nr. 201.

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