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Dokument 163  >

Aktenvermerk der Volksdeutschen Mittelstelle über die Aussiedlung von Slowenen aus dem Save-Sotla-Streifen[1]

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Mf. aus NAW, T-81, R-306, Aufn. 2434230-1, (2 S., vervielf.).
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Konrad Radunski, Leiter der Zentralabteilung im Hauptamt der Volksdeutschen Mittelstelle in Berlin.
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Siehe Dok. Nr. 151 und 157.
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Die Burg Reichenburg liegt nicht in Kroatien, sondern in Slowenien (Untersteiermark).
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Leibstandarte Adolf Hitler.
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Die Absicht, die ausgesiedelten Slowenen auch nach Sudetenland (vom 18. bis 23. November 1941 rund 3320 Personen) zu transportieren, wurde im November 1941 aufgegeben. Obwohl der Gau Sudetenland sogar um 10000 Personen bat, hat das Stabshauptamt des RKFDV in Berlin die Bedenken des SS-Oberführers Kurt Hintze, die Slowenen könnten dort in Berührung mit den Tschechen kommen, berücksichtigt. (AS, Komisija za ugotavljanje zločinov okupatorjev in njihovih pomagačev za Slovenijo, Bd. 3, Fernschreiben von Hintze an Creutz am 12. 11. 1941)
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Friedrich Wilhelm Altena, Referent für die Lager im Hauptamte der Volksdeutschen Mittelstelle in Berlin.

Aktenvermerk für SS-Sturmbannführer Radunski.(2)

Betr.: Slowenenaktion.

Nach den hier vorliegenden Mitteilungen hat der Reichsführer-SS, Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums, SS-Oberführer Hintze mit der Aussiedlung der untersteirischen Grenzbevölkerung aus dem Gebiet des sogenannten Save-Sotla-Streifen in der heutigen Untersteiermark beauftragt.[3]

Ein hoher Prozentsatz der untersteirischen Grenzbevölkerung wird als eindeutschungsfähig angesehen und soll im Altreich ansässig gemacht werden. Über den nicht eindeutschungsfähigen Teil ist noch nicht endgültig entschieden. Ursprünglich war vorgesehen, ihn in das kroatische Staatsgebiet abzuschieben, nach neuerlichen Äusserungen des Reichskommissars ist dieser Plan fallen gelassen worden. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird für die Niederlassung dieser Restgruppe das weitere Ostgebiet in Frage kommen. In die durch die Aussiedlung freigewordenen Gebiete des Save-Sotla-Streifens werden die Deutschen aus der Gottschee angesiedelt werden, deren Umsiedlung jetzt vorbereitet wird.

Die Volksdeutsche Mittelstelle ist für die Umsiedlung der untersteirischen Grenzbevölkerung mit herangezogen werden, weil sie für die Unterbringung der 50 000--70 000 Personen (geschätzt) ihre Lager zur Verfügung stellt.

Der Abtransport der Umsiedler-Züge erfolgt über Reichenburg (Kroatien).[4] Für die Dirigierung der Züge wurde von der hiesigen Dienststelle der SS-Unterscharführer Schröter von der LAH[5] eingesetzt. Schröter gilt als Verbindungsreferent zum SS-Oberführer Hintze und als Verantwortlicher für die Abtransportfragen. Er ist seit dem 7. Sept. 1940 zu der hiesigen Dienststelle abkommandiert.

Die Unterbringung der Umsiedler erfolgt in nachstehend angegebenen Gauen:

München-Oberbayern,
Schwaben,
Württemberg,
Baden,
Bayrische Ostmark,
Franken,
Mainfranken,
Thüringen,
Mitte,
Sudetenland,[6]
Sachsen,
evtl. auch Niederschlesien.

Die Verwaltung der Volksdeutschen Mittelstelle und das Hauptamt der NSV sind von der Aktion unterrichtet. Den Einsatzführern der Volksdeutschen Mittelstelle, deren Gaue für die Belegung in Frage kommen, wurde auf der Dienstbesprechung am 20. Okt. 1941 in Stuttgart durch SS-Hauptsturmführer Altena[7] von Obigen Kenntnis gegeben.

Berlin, den 23. Okt. 1941.

Vomi, Tiergartenstr. 18 a.
Sch/Ti. --

1
Mf. aus NAW, T-81, R-306, Aufn. 2434230-1, (2 S., vervielf.).
2
Konrad Radunski, Leiter der Zentralabteilung im Hauptamt der Volksdeutschen Mittelstelle in Berlin.
3
Siehe Dok. Nr. 151 und 157.
4
Die Burg Reichenburg liegt nicht in Kroatien, sondern in Slowenien (Untersteiermark).
5
Leibstandarte Adolf Hitler.
6
Die Absicht, die ausgesiedelten Slowenen auch nach Sudetenland (vom 18. bis 23. November 1941 rund 3320 Personen) zu transportieren, wurde im November 1941 aufgegeben. Obwohl der Gau Sudetenland sogar um 10000 Personen bat, hat das Stabshauptamt des RKFDV in Berlin die Bedenken des SS-Oberführers Kurt Hintze, die Slowenen könnten dort in Berührung mit den Tschechen kommen, berücksichtigt. (AS, Komisija za ugotavljanje zločinov okupatorjev in njihovih pomagačev za Slovenijo, Bd. 3, Fernschreiben von Hintze an Creutz am 12. 11. 1941)
7
Friedrich Wilhelm Altena, Referent für die Lager im Hauptamte der Volksdeutschen Mittelstelle in Berlin.

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