karawankengrenze.at |
1 | BA Koblenz, Das Ahnenerbe, NS 21/vorl. 74, (3 S.). |
2 | SS-Untersturmführer Johannes W. Dettenberg arbeitete an gleichen Aufgaben in den westlichen Gebieten Polens und in den östlichen Gebieten Frankreichs (Elsass und Lothringen). |
3 | Kurt Federlin. |
4 | SS-Untersturmführer Johann Löhausen. Er wurde nicht in der Untersteiermark, sondern in Gorenjsko eingesetzt. Siehe Dok. Nr. 293. |
5 | SS-Obersturmführer Dr. Alfred Kraut. Siehe Dok. Nr. 173. |
6 | Leiter des Amtes Kultur bei der Bundesführung des Steirischen Heimatbundes. |
7 | Dr. Walter Walluschek-Wallfeld, Leiter des Rassenpolitischen Amtes bei der Bundesführung des Steirischen Heimatbundes. |
8 | Dr. Manfred Straka, Vertreter des Direktors des Südostdeutschen Institutes in Graz und der Beauftragte für die höheren Schulen beim Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark |
9 | Im Entwurf dieses Vermerkes hat Dr. Sievers am 13. Oktober 1941 in Zagreb folgende Mitteilung für SS-Obersturmführer Dr. Alfred Kraut in Berlin beigefügt: »Da fernmündliche Verbindung solange ich mich auf Reichsboden aufhielt nicht mehr möglich war und auch morgen auf meiner Fahrt Agram - Laibach unwahrscheinlich ist, sende ich Ihnen diesen Vermerk. Er enthält alles zu wissen notwendige, sodass Sie ohne weitere Rücksprache mit mir alles weitere veranlassen können. Da ich kaum vor dem 20. 10. wieder in Berlin sein kann, würde zuviel Zeit verloren gehen, wollten wir bis dahin mit Beginn der Arbeiten für die Untersteiermark warten. Ich füge noch mit der Bitte um Rückgabe einen Vermerk über meine Besprechung im Südosdt. Institut Graz bei dessen Ausführungen ich vertraulich zur Kenntnis nehmen bitte, insbesondere ab Seite 3.« (BA Koblenz, Das Ahnenerbe, NS 21/vorl. 74). Über die Besprechung von Dr. W. Sievers im Südostdeutschen Institut in Graz siehe Dok. Nr. 134, über seine Reise in die besetzten slowenischen Gebiete siehe sein Tagebuch für das Jahr 1941 im Bundesarchiv Koblenz, Das Ahnenerbe, NS 21/ vorl.928. |
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V e r m e r k
Besprechung am 10. 10. 1941 in Marburg/Drau in der Dienststelle
der Reichsstatthalter in der Steiermark,
Beauftragter des Reichskommissars für die Festigung deutschen
Volkstums im Reichsgau Steiermark, Marburg a. d. Drau,
Gerichtshofgasse 9, F.: 2442 und 2468
mit dem Dienststellenleiter SA-Obersturmbannführer Seftschnig und dem Stabsführer
SS-Sturmbannführer Laforce.
SS-Stubaf. Laforce erklärte, dass die Errichtung einer Dienststelle Untersteiermark des Generaltreuhänders für die Sicherstellung der Kulturgüter in Marburg unerlässlich, ja dringend notwendig sei. Es sei sonst zu befürchten, dass wertvolle Kulturgüter verschwänden oder verschleudert würden. Zu bearbeiten sind die treuhänderisch bewirtschafteten Güter, Schlösser, Besitzungen und Betriebe. Wo überall sich Kulturgut befinde, müsse vom Einsatzkommando des Generaltreuhänders eigentlich in allen Fällen erst ausfindig gemacht werden. Eile sei auch deshalb geboten, weil nach Einsetzen der Schneefälle das Arbeiten sehr erschwert sei. Nach Durchsprache der etwa insgesamt infrage kommenden Objekte wurde für ausreichend erachtet, wenn ein Einsatzkommando in der Untersteiermark tätig ist. Meine Bedingung, dass ein erfolgreiches und schnelles Arbeiten nur möglich sei, wenn ein Pkw. mit den notwendigen Betriebsstoff zur Verfügung gestellt würde, wurde anerkannt. Wir können mit entsprechender Bereitstellung wie auch sonst mit jeder Unterstützung von SS-Stubaf. Laforce rechnen.
Ich stellte in Aussicht, dass ein in den neuen Ostgebieten bewährtes Einsatzkommando, bestehend aus SS-U`Stuf. Dettenberg,[2] Kunstmaler Federlin[3] und gegebenenfalls
SS-U`Stuf. Löhausen,[4] noch im Oktober die Arbeiten aufnehmen würde. Mein leitender Sachbearbeiter, SS-O`Stuf. Dr. Kraut,[5] würde schon vorher nach Marburg kommen, um alle Einzelheiten zu besprechen und die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. SS-O`Stuf. Dr. Kraut wird sein Kommen vorher SS-Stubaf. Laforce unter Bezugnahme auf meine heutige Besprechung anzeigen.
In Berlin sollten schon vorher alle Verfügungen usw. vorbereitet werden, die ähnlich wie für Metz zur Benachrichtigung der Dienststellen im Lande dienen. Es genügt dann sicher eine kurze Verständigungsbesprechung mit SS-Stubaf. Laforce, der sehr in Anspruch genommen ist, um Art und Umfang der Versendung festzustellen, sowie Sitz und Unterkunft unserer Dienststelle in Marburg zu klären.
Die sichergestellten Kulturgüter werden wohl wegen der Raumnot zumeist, nach entsprechender Sicherung, an Ort und Stelle zu belassen sein. In Marburg dürfte evtl. Platz im Museum (in der Burg) sein, das aber städtischer Besitz ist. Mit den Museen wird der Generaltreuhänder kaum etwas zu tun haben, da sie sich in sicheren Händen befinden.
Zusammen mit SS-Stubaf. Laforce folgte dann eine Besprechung bei SA-O`Stubaf. Seftschnig. Ich legte die Aufgaben des Generaltreuhänders dar und gab insbesondere Aufklärung über unsere Arbeitsart und Arbeitsweise, die ihn durchaus befriedigten und den Wunsch aussprechen liessen, recht bald mit der Arbeit zu beginnen.
Um die Angelegenheiten der Kirchenbücher braucht sich der Generaltreuhänder nicht zu kümmern. Die diesbezüglichen Erfassungsarbeiten sind eingeleitet und werden durchgeführt von Pipo Petellen[6] und Dr. Walloschek.[7] Geplant ist die Errichtung eines Zentralmatrikenarchivs in Graz.
Für die Arbeit des Generaltreuhänders in der Untersteiermark ist zweckmässig zu wissen, dass im Auftrag der Partei geschaffen wurde der Steirische Heimatbund zur führungsmässigen Erfassung der Volksdeutschen und Windischen in den neuen Gebieten. Seine Aufgabe ist u. a. Vorbereitung der Aufnahme in die Partei, Feststellung und Ausschaltung der Nationalslowenen. Die Bundesführung hat ihren Sitz in Marburg/Drau, Bürgergasse, Fernruf 2659. Der Leiter des Südostdeutschen Institutes Graz -- mit dem ich wegen der kulturellen Fragen der Gottschee zu tun habe - Dr. Carstanjen leitet gleichzeitig das nationalpolitische Referat im Steirischen Heimatbund. Er wie sein Vertreter Dr. Straka[8] sind zu jeder Unterstützung des Generaltreuhänders wie zu allen gewünschten Auskünften gern bereit. Vor allem in personeller Hinsicht ist das wichtig, um z. B. zu erfahren, wie die einzelnen Leute (Museumsleiter) einzuschätzen sind.
Um keine Verzögerung in der Durchführung der Arbeiten eintreten zu lassen, wurde sofort nach Beendigung der Besprechung mittags ein Telegramm nach Berlin aufgegeben:
»Generaltreuhänder Dienststelle Untersteiermark beschleunigt einzurichten. Ein Kommando ausreichend. Einsatz unbedingt wegen Jahreszeit vor 1.11. Ürtliche Vorbereitungen gegebenenfalls durch Dr. Kraut. SS-Stubaf. Laforce gewährt alle Unterstützung: Wagen, Kraftstoff werden gestellt. Nähere Mitteilungen fernmündlich, sobald Verbindung möglieh.«[9]
Marburg / Drau am 10. 10. 1941
Sievers[10]
SS-Obersturmbannführer
1 | BA Koblenz, Das Ahnenerbe, NS 21/vorl. 74, (3 S.). |
2 | SS-Untersturmführer Johannes W. Dettenberg arbeitete an gleichen Aufgaben in den westlichen Gebieten Polens und in den östlichen Gebieten Frankreichs (Elsass und Lothringen). |
3 | Kurt Federlin. |
4 | SS-Untersturmführer Johann Löhausen. Er wurde nicht in der Untersteiermark, sondern in Gorenjsko eingesetzt. Siehe Dok. Nr. 293. |
5 | SS-Obersturmführer Dr. Alfred Kraut. Siehe Dok. Nr. 173. |
6 | Leiter des Amtes Kultur bei der Bundesführung des Steirischen Heimatbundes. |
7 | Dr. Walter Walluschek-Wallfeld, Leiter des Rassenpolitischen Amtes bei der Bundesführung des Steirischen Heimatbundes. |
8 | Dr. Manfred Straka, Vertreter des Direktors des Südostdeutschen Institutes in Graz und der Beauftragte für die höheren Schulen beim Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark |
9 | Im Entwurf dieses Vermerkes hat Dr. Sievers am 13. Oktober 1941 in Zagreb folgende Mitteilung für SS-Obersturmführer Dr. Alfred Kraut in Berlin beigefügt: »Da fernmündliche Verbindung solange ich mich auf Reichsboden aufhielt nicht mehr möglich war und auch morgen auf meiner Fahrt Agram - Laibach unwahrscheinlich ist, sende ich Ihnen diesen Vermerk. Er enthält alles zu wissen notwendige, sodass Sie ohne weitere Rücksprache mit mir alles weitere veranlassen können. Da ich kaum vor dem 20. 10. wieder in Berlin sein kann, würde zuviel Zeit verloren gehen, wollten wir bis dahin mit Beginn der Arbeiten für die Untersteiermark warten. Ich füge noch mit der Bitte um Rückgabe einen Vermerk über meine Besprechung im Südosdt. Institut Graz bei dessen Ausführungen ich vertraulich zur Kenntnis nehmen bitte, insbesondere ab Seite 3.« (BA Koblenz, Das Ahnenerbe, NS 21/vorl. 74). Über die Besprechung von Dr. W. Sievers im Südostdeutschen Institut in Graz siehe Dok. Nr. 134, über seine Reise in die besetzten slowenischen Gebiete siehe sein Tagebuch für das Jahr 1941 im Bundesarchiv Koblenz, Das Ahnenerbe, NS 21/ vorl.928. |
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