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1 | AJ, »Državna komisija za utvrdjivanje zločina okupatora i njihovih pomagača za Jugoslaviju«, Inv. Nr. 15202, (3 S.). |
2 | Siehe Dok. Nr. 143. |
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4 | Siehe Dok. Nr. 133. |
5 | SS-Sturmbannführer Wilhelm Laforce, Stabsleiter der Dienststelle des Beauftragten des RKFDV in Untersteiermark. |
6 | SS-Hauptsturmführer Dr. Günther Stier, Leiter der Hauptabteilung I (Menscheneinsatz) im Stabshauptamt des RKFDV in Berlin. Siehe Dok. Nr. 133. |
7 | Obwohl die deutschen Umsiedler aus dem Gottscheegebiet im Ansiedlungsgebiet in der Untersteiermark (dem Save-Sotla-Streifen) viel mehr Boden bekamen (rd. 74.000 ha) als sie im Heimatlande zurückgelassen hatten (rd. 48.000 ha), waren sie nicht zufrieden. Der Mannschaftsführer der Gottschee-Deutschen Wilhelm Lampeter hat das in einem Brief an den Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark vom 2. 11. 1941 zum Ausdruck gebracht. Er schrieb: »Vor vier Wochen gewann ich den Eindruck in einer Besprechung mit dem Leiter des Boden- und Planungsamtes Pg. Baier, dass nicht genügend Boden für die Ansiedlung der Gottscheer Volksgruppe im vorgesehenen Raume sein wird. Nun teilt mir der Stabsführer und der Wirtschaftsleiter der Gottscheer Mannschaft Kamerad Martin Sturm mit, dass auch heute diese wichtigste Frage im Bodenamt nicht anders gesehen wird. Ich bin der Auffassung, dass die Ansiedlung der Gottscheer Bauern an der Grenze so gemacht werden muss, dass sie Jahrhunderten standhält. Dies ist nur gewährleistet bei genügender Hofgrösse. Meiner Überzeugung nach muss der durchschnittliche gesunde Bauernhof in diesem Gebiete 20 ha gross sein, wobei 12-15 ha auf landwirtschaftliche genutzte Fläche und das übrige auf Wald entfallen müsste. Nach beendigtem Kriege wird zweifellos die Intensität in der Landwirtschaft zurückgehen, bedingt durch die ungeheure Landgewinnung im Osten. Zwangsläufig wird dann erst ein grösserer Hof als bisher Ackernahrung dem deutschen Bauer sein. Herr Gauleiter! Werden jetzt den Gottscheer Bauern zu kleine Höfe zugewiesen, so haben wir in 5 oder 10 Jahren bereits Flickarbeiten. Auch die Landflucht würde einsetzen, wie überall wo enge bäuerliche Verhältnisse vorliegen. Dies kann weder im Interesse der Gottscheer Volksgruppe, noch in Ihrem und des Deutschen Reiches liegen. Wir haben heute 2.665 Familien auf dem Lande und 261 in der Stadt. Von den 2.665 haben wir selbst nur 1.201 als bauernfähig und bauernwürdig bezeichnet: 577 Familien wären Landarbeiterfamilien mit kleinem Grundbesitz; 364 Handwerkerfamilien mit zum Teil kleinem Grundbesitz; 139 Familien wünschen wir, dass sie nicht im geschlossenen Siedlungsgebiet angesetzt werden, und schliesslich 384 alte nicht mehr einsatzfähige Familien, die zum Grossteil ,mit ihren Verwandten wohnen sollen. Sie sehen, dass die Zahl 1.201 bauernfähiger und bauernwürdiger Familien verhältnismässig klein ist und der Anspruch, dass diese wiederum wirklich als Bauern angesetzt werden, gerechtfertigt. Soweit uns das Bodenamt bis jetzt Zahlen des für uns zu Verfügung stehenden Siedlungsboden nennen konnte, sehe ich heute, dass ohne Einbeziehung des nördlichen Sattelbachstreifens (nördlich von Wisell und Königsberg) in unserem Siedlungsraum, nicht genügend Boden für die Gottscheer Bauern sein wird, zumal wir in die ausgesprochenen Weingebiete von Pischetze, Sromle und Sdole und das Weinbaugebiet südwestlich von Gurkfeld nicht gehen können, da uns die Weinbauern fehlen. Herr Gauleiter! Ich hielt es als meine Pflicht, Ihnen diese für uns wichtigste Frage vorzutragen, da ich die Verantwortung der Volksgruppe gegenüber habe. Ich bitte Sie auch den nördlichen Sattelbachstreifen, wenn nötig, für unsere Umsiedlung freizumachen.« (AMNOM, DDV Untersteiermark, Stabsführer, Bd.l) |
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9 | Siehe Dok. Nr. 272. |
10 | Der stellvertretende Chef des Stabshauptamtes des RKFDV SS-Standartenführer Rudolf Creutz sandte am 10. 10. 1941 an den Deutschen Umsiedlungsbevollmächtigten in Laibach folgendes Fernschreiben: «Umsiedlung Gottschee wird auf Befehl des Reichsführers-SS durchgeführt. Durchführung sofort beginnen.« (BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 491851) |
11 | Über die Arbeit des Deutschen Umsiedlungsbevollmächtigten in Ljubljana Dr. Heinrich Wollert siehe das Material im AIZDG, DUB. |
Dr. Wo/Pu
F e r n s c h r e i b e n
An
Herrn Gruppenführer Greifelt
Reichskommissar für die Festigung
Deutschen Volkstums
Berlin - Halensee
Kurfürstendamm 140.
Die Gottscheer Volksgruppenführung, die z. Zt. in Marburg ist, wurde heute durch einen Mittelsmann vom Gauleiter benachrichtigt,[2] dass die Umsiedlung nicht stattfinden könne, da die Räumung des Umsiedlungsgebietes nicht möglich ist.[3] Die kroatische Regierung habe die Aufnahme der Slowenen aus gewichtigen politischen Gründen abgelehnt.[4] Da diese Nachricht begreifliche Bestürzung bei der Volksgruppenführung hervorrief und die inoffizielle Art ihrer Übermittlung Zweifel an ihrer Richtigkeit bei mir auslöste, besuchte ich heute Nachmittag mit Laforce[5] und Stürer den Gauleiter persönlich. Der Gauleiter erklärte: da ein Junktim zwischen Räumung des Ansiedlungsgebietes und der Gottscheer Umsiedlung bestehe, die Räumung aber nicht nur auf den Widerstand der kroatischen Regierung sondern auch der kroatischen Bevölkerung stosse, die die ankommenden Slowenen bereits an der Grenze abzuschlachten gedroht habe, könne die Umsiedlung in diesem Jahr nicht mehr stattfinden. Die kroatische Regierung würde die mit der Aufnahme der Slowenen verbundene politische Belastung nur auf ausdrückliches Verlangen des Führers übernehmen.
Auf meine Frage, ob der Gauleiter dies als endgültige Tatsache nach Berlin berichtet habe, erwiderte er, dass eine Benachrichtigung nicht notwendig sei, nachdem er auf die Unmöglichkeit der Aussiedlung bereits vor ca. 10 Tagen in Berlin persönlich hingewiesen habe. Ausserdem habe Dr. Stier[6] als Vertreter des Reichskommissars an den Besprechungen mit den Kroaten teilgenommen. Hieraus hätte das Reichskommissariat alle notwendigen Schlüsse selbst ziehen können.
Eine nochmalige Nachricht von ihm hiezu wäre also nicht nur überflüssig, sondern könne vom Reichskommissar eventuell sogar als Zumutung aufgefasst werden. Ich erklärte hierauf, dass ich mich damit zunächst nicht abfinden könne, insbesondere, da mir noch vor 5 Tagen in Berlin die Weisung des Reichsführers mit auf den Weg gegeben sei, wonach die Umsiedlung durchzuführen sei. Damit endete dieser ziemlich kühle Empfang.
Zu den vorgetragenen politischen Schwierigkeiten tauchte gestern ein Einwand der Volksgruppenführung auf, dessen Berechtigung ich noch nicht prüfen konnte. Nach den Feststellungen des hiesigen Bodenamtes reiche der in Aussicht genommene Raum nicht aus, um sämtliche Gottscheer Bauern mit genügender Ackernahrung zu versehen. Vielmehr würden nach der jetzigen Planung über 800 Zwergbauernbetriebe von nicht mehr als 7 ha Fläche zu bilden sein, sodass damit alle Gefahren eines unbefriedeten Bauerntums auftauchten. Das Gebiet müsse also erweitert werden, was wiederum zeitraubende Planungsarbeiten zur Folge habe.[7]
Nach dieser Sachlage ist folgendes zu prüfen und zu entscheiden:
Die Umsiedlung kann nur dann ohne grosse Schwierigkeiten durchgeführt werden, wenn die Aktion bis spätestens 8. Oktober beginnt.[8] Bei späterem Beginn würden die klimatischen Verhältnisse der Durchführung der Sicherung der Umsiedlung grösste Hindernisse in den Weg legen. Voraussetzung für den Beginn der Umsiedlung ist nunmehr, dass
Sollten diese Fragen bis zu dem genannten Termin nicht positiv geklärt werden können, so sehe auch ich in dieser Verschiebung der Umsiedlung auf das Frühjahr das kleinere Übel, wobei ich mir der Rückwirkungen dieser Verschiebung nicht nur auf die Italiener, sondern vor allem auf die Volksgruppe selbst voll bewusst bin. Andererseits glaube ich, dass die Volksgruppe eher eine Verschiebung als eine misslungene oder den Erwartungen nicht entsprechende Umsiedlung hinnehmen wird. Ungeachtet einer Verschiebung der Umsiedlung wäre anzustreben, dass das Optionsverfahren, sowie die Erfassung, Schätzung und Verwertung des Vermögens sofort in Angriff genommen werden. Diese Arbeiten könnten dann ohne Zeitnot ordnungsgemäss bis zum Abtransport der Umsiedler durchgeführt werden.
Ich bitte um Ihre Entscheidung.[10]
Ich selbst werde weisungsgemäss meine Vorbereitungsarbeiten fortsetzen und zu diesem Zwecke nunmehr nach Laibach weiterfahren. Ich bitte Sie mich möglichst heute noch in der Zeit zwischen 13 und 14 Uhr in den Geschäftsräumen der DUT unter Nr. 2101 anzurufen.
Dr. Wollert.[11]
Marburg, den 4. 10. 41
1 | AJ, »Državna komisija za utvrdjivanje zločina okupatora i njihovih pomagača za Jugoslaviju«, Inv. Nr. 15202, (3 S.). |
2 | Siehe Dok. Nr. 143. |
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4 | Siehe Dok. Nr. 133. |
5 | SS-Sturmbannführer Wilhelm Laforce, Stabsleiter der Dienststelle des Beauftragten des RKFDV in Untersteiermark. |
6 | SS-Hauptsturmführer Dr. Günther Stier, Leiter der Hauptabteilung I (Menscheneinsatz) im Stabshauptamt des RKFDV in Berlin. Siehe Dok. Nr. 133. |
7 | Obwohl die deutschen Umsiedler aus dem Gottscheegebiet im Ansiedlungsgebiet in der Untersteiermark (dem Save-Sotla-Streifen) viel mehr Boden bekamen (rd. 74.000 ha) als sie im Heimatlande zurückgelassen hatten (rd. 48.000 ha), waren sie nicht zufrieden. Der Mannschaftsführer der Gottschee-Deutschen Wilhelm Lampeter hat das in einem Brief an den Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark vom 2. 11. 1941 zum Ausdruck gebracht. Er schrieb: »Vor vier Wochen gewann ich den Eindruck in einer Besprechung mit dem Leiter des Boden- und Planungsamtes Pg. Baier, dass nicht genügend Boden für die Ansiedlung der Gottscheer Volksgruppe im vorgesehenen Raume sein wird. Nun teilt mir der Stabsführer und der Wirtschaftsleiter der Gottscheer Mannschaft Kamerad Martin Sturm mit, dass auch heute diese wichtigste Frage im Bodenamt nicht anders gesehen wird. Ich bin der Auffassung, dass die Ansiedlung der Gottscheer Bauern an der Grenze so gemacht werden muss, dass sie Jahrhunderten standhält. Dies ist nur gewährleistet bei genügender Hofgrösse. Meiner Überzeugung nach muss der durchschnittliche gesunde Bauernhof in diesem Gebiete 20 ha gross sein, wobei 12-15 ha auf landwirtschaftliche genutzte Fläche und das übrige auf Wald entfallen müsste. Nach beendigtem Kriege wird zweifellos die Intensität in der Landwirtschaft zurückgehen, bedingt durch die ungeheure Landgewinnung im Osten. Zwangsläufig wird dann erst ein grösserer Hof als bisher Ackernahrung dem deutschen Bauer sein. Herr Gauleiter! Werden jetzt den Gottscheer Bauern zu kleine Höfe zugewiesen, so haben wir in 5 oder 10 Jahren bereits Flickarbeiten. Auch die Landflucht würde einsetzen, wie überall wo enge bäuerliche Verhältnisse vorliegen. Dies kann weder im Interesse der Gottscheer Volksgruppe, noch in Ihrem und des Deutschen Reiches liegen. Wir haben heute 2.665 Familien auf dem Lande und 261 in der Stadt. Von den 2.665 haben wir selbst nur 1.201 als bauernfähig und bauernwürdig bezeichnet: 577 Familien wären Landarbeiterfamilien mit kleinem Grundbesitz; 364 Handwerkerfamilien mit zum Teil kleinem Grundbesitz; 139 Familien wünschen wir, dass sie nicht im geschlossenen Siedlungsgebiet angesetzt werden, und schliesslich 384 alte nicht mehr einsatzfähige Familien, die zum Grossteil ,mit ihren Verwandten wohnen sollen. Sie sehen, dass die Zahl 1.201 bauernfähiger und bauernwürdiger Familien verhältnismässig klein ist und der Anspruch, dass diese wiederum wirklich als Bauern angesetzt werden, gerechtfertigt. Soweit uns das Bodenamt bis jetzt Zahlen des für uns zu Verfügung stehenden Siedlungsboden nennen konnte, sehe ich heute, dass ohne Einbeziehung des nördlichen Sattelbachstreifens (nördlich von Wisell und Königsberg) in unserem Siedlungsraum, nicht genügend Boden für die Gottscheer Bauern sein wird, zumal wir in die ausgesprochenen Weingebiete von Pischetze, Sromle und Sdole und das Weinbaugebiet südwestlich von Gurkfeld nicht gehen können, da uns die Weinbauern fehlen. Herr Gauleiter! Ich hielt es als meine Pflicht, Ihnen diese für uns wichtigste Frage vorzutragen, da ich die Verantwortung der Volksgruppe gegenüber habe. Ich bitte Sie auch den nördlichen Sattelbachstreifen, wenn nötig, für unsere Umsiedlung freizumachen.« (AMNOM, DDV Untersteiermark, Stabsführer, Bd.l) |
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9 | Siehe Dok. Nr. 272. |
10 | Der stellvertretende Chef des Stabshauptamtes des RKFDV SS-Standartenführer Rudolf Creutz sandte am 10. 10. 1941 an den Deutschen Umsiedlungsbevollmächtigten in Laibach folgendes Fernschreiben: «Umsiedlung Gottschee wird auf Befehl des Reichsführers-SS durchgeführt. Durchführung sofort beginnen.« (BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 491851) |
11 | Über die Arbeit des Deutschen Umsiedlungsbevollmächtigten in Ljubljana Dr. Heinrich Wollert siehe das Material im AIZDG, DUB. |