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Bericht der Dienststelle des Beauftragten des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains über die Tätigkeit vom 1. Juli bis 1. September 1941[1]

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BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/900, (3 S.). Der Bericht wurde vom Stabsführer der Dienststelle SS-Untersturmführer Dr. Karl Starzacher entworfen.
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Siehe die Organisationspläne der Dienststelle im AIZDG, DDV in Veldes, Bd. 1.
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Es waren die HA I (Menschenführung) mit dem Leiter SS-Obersturmbannführer Alois Maier Kaibitsch, HA II (Planung) mit dem Leiter SS-Untersturmführer Konrad Nimpfer, HA III (Wirtschaft) mit dem Leiter Dr. Friedrich Jacklin, HA IV (Landwirtschaft und Forst) mit dem Leiter Dipl. Ing. Albert Gayl und HA V (Verwaltung) mit dem Leiter Leo Delago.
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Sind nicht vorhanden.
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Amtliche Deutsche Einwanderer- und Rückwandererstelle in Tarvis.
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Wilhelm Schröder, der die Dienststelle vom 14. 4. bis 30. 9. 1941 leitete; fiel an der Front im Sommer 1943. Sein Nachfolger war SS-Obersturmbannführer (später SS--Standartenführer) Alois Maier Kaibitsch.

A b s c h r i f t !

Der Gauleiter von Kärnten
als Beauftragter des
Reichskommissars für die
Festigung deutschen Volkstums

Veldes, den 11. 9. 1941.

Betrifft: Bericht über die Tätigkeit der Dienststelle des Beauftragten des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums in Veldes, für die Zeit vom 1. Juli - 1. September 1941

Akt. Zch. Stabsführer Dr. St/1

An den
Reichskommissar für die
Festigung deutschen Volkstums
Berlin - Halensee
Kurfürstendamm 142/143

Die Dienststelle Veldes ist nach dem bereits vorgelegten Organisationsplan aufgebaut und entsprechend dem steigenden Ausmass an Aufgaben ausgebaut worden.[2]

Durch die Verlegung des Dienstsitzes des Chefs der Zivilverwaltung aus dem Parkhotel in das Hotel Toplice konnten die Raumschwierigkeiten beseitigt und die gesamte Dienststelle in geeigneter Weise im Parkhotel untergebracht werden.

Die fünf Hauptabteilungen[3] wurden den Anforderungen entsprechend mit dem nötigen Personal versehen, wobei wieder eine Reihe von früheren Angestellten der Amtlichen Deutschen Ein- und Rückwandererstellen in Südtirol zum geeigneten Einsatz gebracht werden konnten. Es kann festgestellt werden, dass die schwierige Frage der geeigneten Kräfte weitgehend gelöst wurde. In der Personalpolitik wurde bewusst der Weg eingeschlagen, die Dienststelle nicht zu gross aufzubauen, um in weiterer Folge nicht abbauen zu müssen. Anderseits wurden nur überprüfte und geeignete Kräfte eingestellt. Für die Zukunft muss erreicht werden, dass verschiedene in die Dienststelle kommandierte wertvolle Fachkräfte bis auf weiteres zur Dienstleistung bei der Dienststelle verpflichtet werden.

Die Dienststelle in Veldes hat durch die Durchführung der Aussiedlung der Welle I die Betreuung des gesamten zurückgelassenen Vermögens der Ausgesiedelten erhalten. Sie hat durch den ständigen Anfall von Besitzungen von Staatsfeinden und anderem herrenlosen Besitz ein umfangreiches Aufgabengebiet; die Besitzungen werden mit grösster Gewissenhaftigkeit und Verantwortung aufgenommen, zur Verwertung vorbereitet und verwertet.

Was die Fragen des Menscheneinsatzes und eines gewissen Einflusses in der politischen Führung im neuen Gebiet überhaupt anlangt, so konnte sich unsere Dienststelle einen bedeutenden Rang erwerben. Da sie in der vergangenen Periode stets Gedanken vertreten hat, deren Richtigkeit sich schliesslich herausstellte, hat die Dienststelle heute eine feste Position in der Gesamtlenkung der Geschicke des besetzten Gebietes erhalten.

Die einzelnen Hauptabteilungen haben innerhalb dieser Gesamtstellung ihre Aufgaben erfüllt und werden nach der Eingliederung des besetzten Gebietes in den Altgau ihre schon bestehende Funktion weiter auswirken und mit noch grösserer Wirksamkeit fortführen können. Zu diesem Zwecke sind Bemü-hungen der Dienststelle des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums in Veldes im Gange, nach Aufhören des Chefs der Zivilverwaltung zusätzliche Rechte übertragen zu erhalten.

Über den Gesamtbereich der in der Dienststelle geleisteten Arbeit geben am besten die im Original beigefügten Tätigkeitsberichte der fünf Hauptabteilungsleiter Aufschluss.[4]

Besonders der Tätigkeitsbericht der Hauptabteilung 1 zeigt die ganze Weite der in der Dienststelle zur Bearbeitung zusammenlaufenden Probleme.

Im Grossen und Ganzen konnte die Dienststelle, allen Schwierigkeiten zum Trotz, die gestellten Aufgaben bewältigen; sie kann gerade im jetzigen Zeitpunkt besonders für die Durchführung der Umsiedlung der Laibacher und Kanaltaler Deutschen entsprechend eingesetzt werden.

Die ständige Verbindung mit den Dienststellen der A.D.E. u. R.St.[5] in Südtirol wirkt sich insofern sehr günstig aus, dass aus diesen Stellen laufend wertvoller Personalzuwachs gewonnen werden kann.

Im Auftrage:
gez. Schröder[6]
SS-Oberführer

1
BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/900, (3 S.). Der Bericht wurde vom Stabsführer der Dienststelle SS-Untersturmführer Dr. Karl Starzacher entworfen.
2
Siehe die Organisationspläne der Dienststelle im AIZDG, DDV in Veldes, Bd. 1.
3
Es waren die HA I (Menschenführung) mit dem Leiter SS-Obersturmbannführer Alois Maier Kaibitsch, HA II (Planung) mit dem Leiter SS-Untersturmführer Konrad Nimpfer, HA III (Wirtschaft) mit dem Leiter Dr. Friedrich Jacklin, HA IV (Landwirtschaft und Forst) mit dem Leiter Dipl. Ing. Albert Gayl und HA V (Verwaltung) mit dem Leiter Leo Delago.
4
Sind nicht vorhanden.
5
Amtliche Deutsche Einwanderer- und Rückwandererstelle in Tarvis.
6
Wilhelm Schröder, der die Dienststelle vom 14. 4. bis 30. 9. 1941 leitete; fiel an der Front im Sommer 1943. Sein Nachfolger war SS-Obersturmbannführer (später SS--Standartenführer) Alois Maier Kaibitsch.

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