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1 | PA AA Bonn, Büro des RAM Kroatien, Bd. 1, 67021, (2 S.). |
2 | Dr. Ferdinand Goeken, Referent in Abteilung Deutschland im Auswärtigen Amte in Berlin. |
3 | Siehe Dok. Nr. 118. |
4 | Gesandter Dr. Martin Luther, Leiter der Abteilung Deutschland im Auswärtigen Amte in Berlin. |
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6 | Dr. Fritz Todt, Reichsminister für Bewaffnung und Munition. |
7 | Siehe Dok. Nr. 113 u. 11 |
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Abschrift
Berlin, den 30. August 1941
Dienststelle des Auswärtigen Amts
Belgrad
U. St. S. Dtschl.
St. RL.
Ref.: RR Dr. Goeken[2]
TELEGRAMM
durch G-Schreiber.
Nach Abgang
Pol IV z. K. Pol I M z. K. D IX. z. K. Wvl. |
Gesandtschaft Agram drahtet folgendes »Militärbefehlshaber Serbien teilt durch Staatsrat Turner mit, dass weitere Aussiedlungen von Serben aus Kroatien nach Serbien nicht mehr tragbar seien. Angaben Turners, dass Aussiedlungskontingent für Serben aus Kroatien schon erschöpft, sind keinesfalls zutreffend. Frühere Äusserung Turners gegenüber Veesenmayer beweist, dass dort willkürliche Rechnung vorliegt.«[3] Erbitte Drahtbericht, insbesondere auch darüber, wieviele Serben aus Kroatien bisher nach Serbien abgeschoben wurden. Luther.[4] |
Vermerk:
Sturmbannführer Eichmann[5] vom Reichssicherheitshauptamt hat auf Anfrage mitgeteilt, dass auf Veranlassung von Reichsminister Todt[6] in der letzten Woche, die Einstellung der laufenden Umsiedlungstransporte von Slowenen aus wehrwirtschaftlichen Gründen vom Reichsführer-SS verfügt worden sei.[7] Da eine Weisung des Reichsführers-SS auf Einstellung der Vorbereitungen für die Übernahme der Volksdeutschen aus dem Kanaltal, dem Grödner-Tal, aus Laibach und der Gottschee, die in den von Slowenen evakuierten Gebieten der Untersteiermark und Südkärnten angesetzt werden sollen, nicht ergangen sei, habe das Reichssicherheitshauptamt und das Reichskommissariat für die Festigung deutschen Volkstums dem Reichsführer-SS eine Vorlage dahingehend gemacht, dass die Evakuierung von Slowenen in der Untersteiermark in dem Ausmass noch fortgesetzt werden solle, das nötig sei, um die genannten Volksdeutschen unterzubringen. Eine Entscheidung des Reichsführers-SS sei noch nicht gefallen.
Über die bisherige Evakuierung von Slowenen aus der Untersteiermark und Südkärnten machte Sturmbannführer Eichmann folgende Angaben:
Nach Serbien wurden aus diesen beiden Gebieten etwa 7.000 Slowenen
(Welle 1: Intellektuelle) abgeschoben. Nach Kroatien wurden aus der Untersteiermark von Welle 2 (nach 1914 Zugezogene) 7-8.000 Slowenen ausgesiedelt. Das sind also insgesamt etwa 15.000 Slowenen, die bisher aus diesen beiden Gebieten verdrängt wurden. Da die Zahl der erwähnten Volksdeutschen sicherlich mehr als über 20.000 betragen dürfte und nach Auffassung des Reichssicherheitshauptamtes für ihre Aufnahme im Reich mindestens die doppelte Anzahl von Slowenen ausgesiedelt werden muss, würde sich hierfür eine Zahl von mindestens 40--50.000 insgesamt zu evakuierenden Slowenen ergeben. In den Agramer Vereinbarungen[8] war die Aussiedlung von 170.000 Slowenen vorgesehen worden.
Über die Abschiebung von Serben aus Kroatien nach Serbien teilte Sturmbannführer Eichmann mit, dass nach seinen Informationen etwa 12.000 Serben auf dem regulären Wege ausgesiedelt worden seien. Die Zahl der illegal abgeschobenen Serben, die bei weitem höher sei, sei ihm im Augenblick nicht bekannt.
1 | PA AA Bonn, Büro des RAM Kroatien, Bd. 1, 67021, (2 S.). |
2 | Dr. Ferdinand Goeken, Referent in Abteilung Deutschland im Auswärtigen Amte in Berlin. |
3 | Siehe Dok. Nr. 118. |
4 | Gesandter Dr. Martin Luther, Leiter der Abteilung Deutschland im Auswärtigen Amte in Berlin. |
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6 | Dr. Fritz Todt, Reichsminister für Bewaffnung und Munition. |
7 | Siehe Dok. Nr. 113 u. 11 |
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