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Aufsatz »Das Schulwesen in der Untersteiermark«[1]

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Marburger Zeitung 8. 8. 1941.
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Siehe Dok. Nr. 62 u. 117.

Das Schulwesen in der Untersteiermark

Ein verheissungsvoller Anfang - Schöne Erfolge der deutschen Lehrerschaft

In der Untersteiermark bestanden 384 Volksschulen, 26 Bürgerschulen, 1 Berg- und Hüttenschule, 1 Wirtschaftsschule und 6 höhere Schulen, die zum überwiegenden Teil von Wehrmacht, Polizei und anderen Verbänden besetzt waren, als im Monat April die ersten deutschen Lehrer in die Untersteiermark kamen.[2]

Viele dieser Schulen befanden sieh in einem ganz schauderhaften Zustand, da in ihnen seinerzeit serbische Soldaten untergebracht waren, die bei ihrem Abzug das Inventar zerschlugen und die Gebäude verwüstet haben. Es galt für die eingesetzten deutschen Lehrer nun diese Schäden raschest zu beheben und den Schulen rein äusserlich ein deutsches Gesicht zu geben.

Noch wichtiger als diese Aufgabe aber war ihre eigentliche Arbeit, die Schule zum Mittelpunkt des Deutschtums in jedem Ort zu machen. Nicht nur Kinder wollten die deutsche Sprache lernen, auch die Erwachsenen drängten sich zu den Sprachkursen, die von den Lehrern im Rahmen des Amtes Volksbildung im Steirischen Heimatbund in den Schulen gehalten werden.

Nach drei Monaten Arbeit waren in der Untersteiermark 2123 Klassen in Betrieb genommen, in denen 72.400 Kinder unterrichtet werden.

860 Lehrer der Obersteiermark verrichten diese Arbeit, unterstützt von rund 80 volksdeutschen Lehrern, die nun wieder in deutschen Schulen arbeiten dürfen. Dazu kamen in den letzten Wochen noch 153 Lehramtswärter aus den 4. Jahrgängen der Lehrerbildungsanstalten der Steiermark.

Neben der Aufgabe, hier deutsche Schulen zu errichten und durch diese das Land deutsch zu machen, sollte noch ein zweites Ziel erreicht werden: es sollte in engster Zusammenarbeit mit den Jugendführern dem Ruf nach »Einheit der Erziehung« weitgehendst Rechnung getragen werden. So stehen rund 80 HJ-Führer und BDM-Führerinnen der Steiermark als Laienlehrer in den Schulklassen und viele hundert Erzieher stehen als Jugendführer in der deutschen Jugend. Die Arbeit der deutschen Jugend und die Arbeit in der Schule läuft so innigst ineinander und eine vorbildliche Kameradschaft verbindet Erzieher und Jugendführer.

In den Arbeitslagern der Erzieher, die fast in allen Kreisen stattfanden, wie in der Führerschule der Deutschen Jugend in Windenau arbeiten Jugendführer und Erzieher am gemeinsamen Werk.

Wenn man durch die Steiermark fährt, so sieht man marschierende Einheiten von Buben und Mädeln, die deutsche Lieder singen. Und wenn man durch die Schulen geht, so hält man es kaum für möglich, dass in diesen wenigen Monaten soviel geleistet wurde.

Die Jugend und die Schule sind deutsch geworden! Dieses Ergebnis und die Anerkennung der geleisteten Arbeit sind für die Erzieher und die Jugendführer der schönste Dank für die aufgewandte Mühe.

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Marburger Zeitung 8. 8. 1941.
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Siehe Dok. Nr. 62 u. 117.

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