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Dokument 97  >

Zuschrift der Dienststelle des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums über die Entschädigung der nach Deutschland ausgesiedelten Slowenen[1]

1
AMNOM, DDV Untersteiermark, Dienststellenleiter, Bd. 1, (2 S.). Die Zuschrift verfasste der Referent in der Hauptabteilung 1 (Menscheneinsatz) der Dienststelle des RKFDV in Berlin, SS-Hauptsturmführer Dr. Günther Stier.
2
Siehe Dok. Nr. 68, 76 u. 99.
3
Ulrich Greifelt, Chef der Dienststelle des RKDFV in Berlin

Der Reichsführer-SS
Reichskommissar für die Festigung
deutschen Volkstums
Kurfürstendamm 142-143
I/I-K 0/3 b 2/28. 5. 41/Dr. St/Ha

Berlin-Halensee, den 4. Juli 1941

Betrifft: Entschädigung von für die Eindeutschung im Altreich bestimmten Untersteiermärkern.[2]

Anlagen: 2

An den
Gauleiter und Chef der Zivilverwaltung
Beauftragter des Reichskommissars
für die Festigung deutschen Volkstums
Marburg/Drau
Gerichtshofgasse 9

Auf Anregung des stellvertretenden Gauleiters Kutschera hat der Reichsführer-SS entschieden, dass die zur Eindeutschung im Altreich bestimmten Südkärntner für ihren in Südkärnten hinterlassenen Grundbesitz entschädigt werden sollen. Bei der Entschädigung der Südkärntner können die Richtlinien für die Entschädigung der deutschpolnischen Zwischenschicht weitgehend übernommen werden. Ich lege Ihnen daher den Entwurf einer allgemeinen Anordnung über die Behandlung der in die Deutsche Volksliste aufgenommenen Personen sowie Erlass des Reichsministers des Innern vom 13. 3. 41 mit Bitte um Kenntnisnahme bei.

Ich bitte um Ihre Stellungnahme, ob Sie im Interesse einer einheitlichen Regelung für die eindeutschungsfähigen Personen aus Südkärnten und der Untersteiermark ebenfalls eine Entschädigung vorschlagen und wie weit Sie die in den oben genannten Anordnungen getroffenen Bestimmungen übernehmen können. Da in der Untersteiermark und Südkärnten die Deutsche Volksliste nicht eingeführt ist, wäre als Einteilung der Bevölkerung anstelle der in der Deutschen Volksliste üblichen Einteilung etwa folgende Formulierung zu wählen:

Statt »Abteilung 4 der Deutschen Volksliste«:
»Einwohner aus Untersteiermark, die sich aktiv gegen das Deutschtum
betätigt haben und zur Eindeutschung im Altreich bestimmt sind«;
statt »Abteilung 3 der Deutschen Volksliste«:
»Einwohner aus Untersteiermark, die sich politisch nicht aktiv gegen das Deutschtum betätigt haben und zur Eindeutschung im Altreich bestimmt sind«.

Für eine baldige Stellungnahme wäre ich Ihnen besonders dankbar, damit die Regelung für Untersteiermark und Südkärnten gleichzeitig erfolgen kann.

In Vertretung:

Greifelt[3]
SS-Brigadeführer

1
AMNOM, DDV Untersteiermark, Dienststellenleiter, Bd. 1, (2 S.). Die Zuschrift verfasste der Referent in der Hauptabteilung 1 (Menscheneinsatz) der Dienststelle des RKFDV in Berlin, SS-Hauptsturmführer Dr. Günther Stier.
2
Siehe Dok. Nr. 68, 76 u. 99.
3
Ulrich Greifelt, Chef der Dienststelle des RKDFV in Berlin

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