karawankengrenze.at

 

Dokument 287  >

Aufsatz des Gauleiters der NSDAP in Kärnten über die weitere Germanisierung der Slowenen in Kärnten[1]

1
Veröffentlicht in den Mitteilungen des Gaurings für nationalsozialistische Propaganda und Aufklärung NSDAP - Gau Kärnten, Jg. 1, Heft 2, Klagenfurt Dezember 1942.
2
Am 12. 10. 1942 berichtete die Kärntner Zeitung kurz vom Generalappell der NSDAP in Kärnten am 11. 10. 1942 in Klagenfurt. Gauleiter Dr. Rainer »gab die Richtlinien für die weitere Arbeit mit besonderer Berücksichtigung der Aufgaben, in den er mit 10. Oktober die Aufstellung der Parteigliederungen verfügte. Als wichtigstes Arbeitsgebiet für das Jahr 1943 bestimmte er die volkspolitische Gleichsetzung des ehemaligen Abstimmungsgebietes zur endgültigen Beseitigung der sogenannten Kärntner Frage.«
3
Siehe Dok. Nr. 116, 214, 216, 217, 219, 229, 235 u. 281.
4
Solche »Beweise« sind nur hier erwähnt, sonst wurde über sie nie öffentlich gesprochen und sie wurden niemals bekanntgegeben.
5
Siehe Dok. Nr. 235.

Grenzgau Kärnten
Träger einer stolzen Reichstradition

Gauleiter Dr. Friedrich Rainer

Ich habe am 10. Oktober als besondere Aufgabe für das Jahr 1943 der NSDAP, des Reichsgaues Kärnten die Beseitigung der sogenannten Kärntner Frage aufgetragen.[2] In Durchführung dieses Befehles wird auch die Propaganda einen erheblichen Teil ihrer Arbeit auf das gemischtsprachige Gebiet in Kärnten abstellen. Es handelt sich dabei vor allem darum,

  1. die Bevölkerung von ganz Kärnten über die sogenannte Kärntner Frage aufzuklären, ihr die Notwendigkeit besonderer und oft auch harter Massnahmen begreiflich zu machen und sie zum aktiven Einsatz bei der Aktion des Jahres 1943 zu mobilisieren;[3]
  2. die Bewohnerschaft des gemischtsprachigen Gebietes mit allen propagandistischen Mitteln so zu beeinflussen, dass sie sich überzeugt und innerlich genau so wie äusserlich zum Deutschtum bekennt und endgültig die deutschen Lebensformen annimmt.

Die Notwendigkeit, diese Aktion durchzuführen, ergibt sich daraus, dass Kärnten mit Oberkrain ein Gebiet übernommen hat, das von 180.000 Slowenen bewohnt ist und wieder zur deutschen Grenzmark werden muss. Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder wir erfüllen den Auftrag des Führers und beseitigen damit gleichzeitig die alten Rückstände im Altkärntner Gebiet, oder die neuen Gauzugehörigen vereinigen sich mit den irredentistischen Elementen im Altgau und drücken der kommenden Entwicklung ihren Stempel auf.

Ich habe mich entschlossen, nach guter nationalsozialistischer Art nicht in der Abwehr zu verharren, sondern offensiv mit aller Energie und unter Einsatz der geballten Kraft des Kärntner Deutschtums die Lösung des Problems im gemischtsprachigen Gebiet in kürzester Frist zu erzwingen.

Es wird nicht möglich sein, die Bevölkerung über alle Unterlagen, die mir zur Verfügung stehen, zu unterrichten. Aber eines kann gesagt werden: Mit der Besetzung von Laibach und Belgrad sind uns die Beweise hochverräterischer Konspirationen mit slowenischen beziehungsweise serbischchauvinistischen Kreisen in die Hand gefallen und[4] es ist weiters erwiesen, dass bis zum heutigen Tage Verbindungen über die Karawanken zur Partisanenführung in Oberkrain und in weiterer Folge zu der des balkanischen Unruheherdes bestehen.

Wenn daher im Laufe dieser Aktion auch harte Massnahmen notwendig werden sollten, so erwarte ich, dass die Partei wie ein Mann sich davor stellt in dem Bewusstsein, dass diese Massnahmen von mir angeordnet und daher notwendig und unausbleiblich sind. Es wird im übrigen, wie ich hoffe, nur bei wenigen unverbesserlichen und der Reichsgemeinschaft unwürdigen Elementen notwendig sein, zu härteren Massnahmen zu greifen. Im übrigen weiss ich, das der grösste Teil der Bewohner des gemischtsprachigen Gebietes treu der Kärntner Heimat, dem Reiche und dem Führer ist. Sie werden die zur Durchführung kommenden Massnahmen zur Verdeutschung des öffentlichen Lebens mit Verständnis aufnehmen und selbst aktiv mittragen. Sie werden auch begreifen, dass sie als Reichsbürger gut daran tun, ihre Kinder als Deutsche zu erziehen und sie damit schon von Jugend auf und aus dem Elternhaus heraus zu vollwertigen Angehörigen der deutschen Nation zu machen. Wir werden mit Verständnis und unter Schonung aller liebgewordenen Einrichtungen, Gebräuche und sprachlichen Gewohnheiten vorgehen und mehr von der Jugend verlangen als vom Alter. Es wird niemals innerer Zwang ausgeübt werden und wenn wir einerseits diejenigen, die nach ihren rassischen Anlagen nicht zu uns gehören, nicht haben wollen, so werden wir anderseits auch auf diejenigen verzichten, die in nationalslowenischer Verstocktheit die Stimme des Blutes nicht hören wollen, mit der ihre deutschen Ahnen vergebens zu ihnen sprechen.[5]

Wenn wir dabei mit politischem Können und psychologischem Feingefühl, gepaart mit aller Zähigkeit und Kompromisslosigkeit vorgehen, so wird es zu einer klaren Scheidung kommen, die es uns ermöglichen wird, im Endzustand einen Grenzraum zu schaffen, der mit Menschen besetzt ist, die Träger besten deutschen Blutes und härtester nationaler Einsatzbereitschaft sind. Die an und für sich lächerlichen staatsfeindlichen Bestrebungen in diesem Gebiet sind keine Gefahr für das starke Deutsche Reich. Aber, da Kärnten Grenzgau ist und Träger einer stolzen Reichstradition, muss es in allen seinen Teilen von den Tauern bis zum Laibacher Feld gleich fest gefügt und damit ein ebenso edler wie unzerstörbarer und unangreifbarer Baustein des germanischen Reiches sein.

1
Veröffentlicht in den Mitteilungen des Gaurings für nationalsozialistische Propaganda und Aufklärung NSDAP - Gau Kärnten, Jg. 1, Heft 2, Klagenfurt Dezember 1942.
2
Am 12. 10. 1942 berichtete die Kärntner Zeitung kurz vom Generalappell der NSDAP in Kärnten am 11. 10. 1942 in Klagenfurt. Gauleiter Dr. Rainer »gab die Richtlinien für die weitere Arbeit mit besonderer Berücksichtigung der Aufgaben, in den er mit 10. Oktober die Aufstellung der Parteigliederungen verfügte. Als wichtigstes Arbeitsgebiet für das Jahr 1943 bestimmte er die volkspolitische Gleichsetzung des ehemaligen Abstimmungsgebietes zur endgültigen Beseitigung der sogenannten Kärntner Frage.«
3
Siehe Dok. Nr. 116, 214, 216, 217, 219, 229, 235 u. 281.
4
Solche »Beweise« sind nur hier erwähnt, sonst wurde über sie nie öffentlich gesprochen und sie wurden niemals bekanntgegeben.
5
Siehe Dok. Nr. 235.

Valid XHTML 1.0 Transitional