karawankengrenze.at

 

Dokument 239  >

Bericht der Dienststelle des Beauftragten des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains über Besprechungen betreffend die Ansiedlung von Deutschen in Gorenjsko[1]

1
Mf. aus NAW, T-81, R-279, Aufn. 2400534-5, (2 S.).
2
Siehe Dok. Nr. 236, 237, 240, 243, 254, 258, 262, 267, 268 u. 270.
3
Siehe Dok. Nr. 237.
4
Auf der Halbinsel Krim.
5
Dr. Herbert Friedl, der stellvertretende Leiter der Dienststelle des RKFDV in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.

Abschrift/1

Veldes, den 20. Juli 1942

Geheim!

Bericht für den Gauleiter

Betrifft: Siedlereinsatz in Oberkrain.[2]
Akt. Zch.: Dr.F/1

Meine Besprechungen im Stabshauptamt[3] haben folgendes ergeben:

Für den Ansatz in Oberkrain stehen dzt. zur Verfügung:

1.) Buchenlanddeutsche:
a) 2.500 Köpfe aus geschlossenen südbuchenländischen Ortsbereichen,
b) mindestens weitere 2.500 Personen aus Restbeständen der buchenländischen Volksgruppe.
Insgesamt ungefähr 1.200 Herdhaltungen.

2.) Bosniendeutsche rund 20.000 Köpfe.
Diese müssten erst durch die EWZ geschleust werden, da sie sich dzt. noch in ihren bosnischen Heimstätten befinden. Ihr volkspolitischer Wert wird allerdings seitens des Stabshauptamtes stark in Frage gestellt. Ich erklärte, dass nur eine Auslese dieser Splittergruppen für Oberkrain in Frage kommen könne.

3.) Lothringer Umsiedler: rund 10.000 - 20.000.
Auch hier kann nur eine besonders sorgfältige Auslese einen geringen Bruchteil für Oberkrain ergeben.

4.) Gottscheer Restumsiedler: höchstens 1.000 Köpfe,
die in der Untersteiermark nicht mehr untergebracht werden können.

5.) Luserner und Fersentaler: (Siebengemeinden): 670 Köpfe - 150 Herdhaltungen.

Die übrigen südostdeutschen Volksgruppen (Bessarabier, Dobrudza u. a.) kommen für den Ansatz in Oberkrain nicht in Frage, da man in Berlin bestrebt ist, diese Volksgruppen möglichst in den Ebenen des Ostens anzusiedeln.

Ein Ansatz von Südtirolern muss ebenfalls ausser Betracht bleiben, da die geschlossene Ansiedlung der Südtiroler weiterhin grundsätzlich aufrecht bleibt und überdies durch Entscheid des Führers das Siedlungsgebiet bereits festgelegt ist.[4]

Ich habe im Stabshauptamt das Interesse des Gaues Kärnten an den obengenannten Volksgruppen zum Ausdruck gebracht. Man ist sich allerdings auch in Berlin darüber im klaren, dass das bezügliche Menschenmaterial aus sich heraus die nötigen Führungselemente nicht im ausreichenden Masse hervorbringen kann. Es wird daher Aufgabe der aus dem Altgau zu stellenden Siedler in Oberkrain sein, die politische Führung sicherzustellen. Über die sich aus der Bereitstellung dieses Menschenmaterials ergebenden Fragen bitte ich, mündlich berichten zu dürfen.

F. d. R. d. A.
Kollitsch
(Kollitsch)

gez. Dr. Friedl[5]

1
Mf. aus NAW, T-81, R-279, Aufn. 2400534-5, (2 S.).
2
Siehe Dok. Nr. 236, 237, 240, 243, 254, 258, 262, 267, 268 u. 270.
3
Siehe Dok. Nr. 237.
4
Auf der Halbinsel Krim.
5
Dr. Herbert Friedl, der stellvertretende Leiter der Dienststelle des RKFDV in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains.

Valid XHTML 1.0 Transitional