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Dokument 140  >

Bericht des Politischen Kommissars für den Kreis Marburg-Stadt (Maribor-mesto) über die politische und wirtschaftliche Lage im September 1941[1]

1
AS, Komisija za ugotavljanje zločinov okupatorjev in njibovih pomagačev za Slovenijo, Bd. 2, (1 S.).
2
Über die Aussiedlung von sog. wiedereindeutschungsfähigen Personen aus der Untersteiermark siehe Dok. Nr. 76, 79, 124, 130 u. 185.
3
Veröffentlicht in Dokumenti ljudske revolucije v Sloveniji, Bd. 1, Dok. Nr. 29.
4
Die im Berichte behandelten Verwaltungsangelegenheiten werden hier nicht angeführt.
5
SA-Standartenführer Fritz Knaus.

B e r i c h t

über die politische und wirtschaftliche Lage im Monat September.

I. Politische Lage:

Die gegen Ende August eingetretene Beunruhigung wegen der Aussiedlung ins Altreich hat sich in der ersten Hälfte September erheblich verstärkt als die Vorladungen vor die Kommission des Steirischen Heimatbundes erfolgten.[2] Nach eingelangten Berichten sollen solche Vorladungen nicht nur Slowenen, sondern auch Mitglieder des Steirischen Heimatbundes und in einzelnen Fällen sogar Volksdeutsche erhalten haben. Die am 16. September in grösseren Mengen in Marburg - Pobersch und in den angrezenden Gebieten verteilten und vom »Marburger Kreisausschuss der Befreiungsfront des slowenischen Volkes« gezeichneten Flugblätter machen die Aussiedlung auch zum Gegenstande ihrer Agitation. Eine Übersetzung dieses Flugblattes in die deutsche Sprache ist angeschlossen.[3]

Die Stimmung unter der Arbeiterschaft, und zwar auch bei solchen Arbeitern, die als deutschfreundlich bekannt waren, soll keine gute sein. Die angeblich ungünstigen Lohnverhältnisse werden als Ursache angegeben. So sollen Facharbeiter, die früher Schlosser usw. waren jetzt einen Lohn beziehen, der den früher vor dem 14. April d. J. erhaltenen Lohn nur um ein Geringes übersteigt, obwohl sich die Lebensverhältnisse um ein mehrfaches verteuert haben. Der Lohn für solche Facharbeiter soll im Monat wenig mehr als RM 100.-- betragen, welcher Betrag insbesondere für den Unterhalt verheirateter Facharbeiter mit Kindern unzureichend ist. Textilmeister und Betriebsleiter in der Textil-industrie sollen sogar bedeutend weniger als früher beziehen.

[.......][4]

Knaus[5]

1
AS, Komisija za ugotavljanje zločinov okupatorjev in njibovih pomagačev za Slovenijo, Bd. 2, (1 S.).
2
Über die Aussiedlung von sog. wiedereindeutschungsfähigen Personen aus der Untersteiermark siehe Dok. Nr. 76, 79, 124, 130 u. 185.
3
Veröffentlicht in Dokumenti ljudske revolucije v Sloveniji, Bd. 1, Dok. Nr. 29.
4
Die im Berichte behandelten Verwaltungsangelegenheiten werden hier nicht angeführt.
5
SA-Standartenführer Fritz Knaus.

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